»Sucht und Trauma« zeichnet aus, dass gerade die Wechselwirkungen zwischen den beiden Problembereichen, wie sie sooft auch bei Patienten vorkommen, in den Vordergrund gestellt werden. Dabei werden intensiv die neurobiologischen und psychodynamischen Grundlagen von Sucht und Trauma betrachtet. Die Anforderungen an die institutionelle Suchtbehandlung sind vielfältig, teilweise fast widersprüchlich und schwierig. Die hohe Zahl an Traumatisierungen unter suchtkranken Patientinnen und Patienten erfordert die Integration von verschiedenen methodischen und modalen Behandlungsstrategien. Dabei müssen besonders moderne traumatherapeutische Methoden berücksichtigt werden. Kunzke erörtert ebenfalls, welche Anforderungen sich an solche integrativen Behandlungsmodelle stellen und wie man ihnen angemessen begegnet.
Rezensionen / Stimmen
»Dieses Buch ist die überzeugendste Darstellung einer psychoanalytisch-integrativen Therapie für suchtkranke Traumatisierte, die ich kenne.«
Prof. Dr. Ulrich Sachsse in Nervenheilkunde, September 2009
Reihe
Auflage
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 210 mm
Breite: 148 mm
Dicke: 26 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-89806-860-4 (9783898068604)
Schweitzer Klassifikation
Dieter Kunzke, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, leitender Psychologe auf einer Station der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Düsseldorf (Prof. Dr. Tress), zuvor Leitung von Stationen für drogenabhängige und alkoholabhängige Patienten, Weiterbildungen in spezieller Psychotraumatologie und EMDR, Veröffentlichungen zu Traumatherapie, Bindungsforschung, psychoanalytisch orientierter Gruppentherapie und Abhängigkeitserkrankungen.
Inhalt
1 Dank
2 Einleitung
3 Sucht: Das Problem in Zahlen
3.1 Prävalenz der Abhängigkeitserkrankungen
3.2 Gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Konsequenzen
3.3 Einige Basis-Daten zur Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen
4 Psychoanalytische Modelle der Sucht
4.1 Psychoanalytische Modelle der Sucht in ihrer Entwicklung
4.2 Die Selbstmedikationshypothese
4.3 Das Affektproblem
4.4 Ist ein konsistentes, störungsspezifisches psychoanalytisches Modell der Sucht formulierbar?
4.5 Resümee: Einheitliche psychoanalytische Modelle der Sucht
5 Abriss genetischer und neurobiologischer Modelle der Sucht
5.1 Genetische Faktoren der Suchtentstehung
5.2 Neurobiologische Modelle der Sucht
6 Allgemeine Psychotraumatologie
6.1 Was ist ein Psychotrauma
6.2 Prävalenzraten
6.3 Grundlegende Erscheinungsformen von Traumafolgeerkrankungen im engeren Sinne
6.4 Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung
6.5 Dissoziative Störungen
6.6 Verschiedene Traumafolgestörungen im Überblick
6.7 Zur Neuro-Bio-Psychologie des Psychotraumas
7 Zur Diagnostik Posttraumatischer Störungen
7.1 Zur Vergabepraxis der PTSD-Diagnose im klinischen Alltag: Ausgewählte Studienergebnisse
7.2 Diagnostische Ratingverfahren und Screeninginstrumente
7.3 Hinweise zur Durchführung diagnostischer Erstgespräche bei süchtigen und traumatisierten Patienten
7.4 Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse in der diagnostischen Phase und der weiteren Behandlung
7.5 Zur Kontroverse um die Glaubwürdigkeit retrospektiver Aussagen zu Kindheitstraumata
7.6 Zur Problematik der Diagnosenmitteilung an die Patienten
8 Zur Therapie der Posttraumatischen Belastungsstörung
8.1 Zur historischen Entwicklung der Traumatherapie
8.2 Zur Effektivität der Therapie der posttraumatischen Belastungsstörung
8.3 Die Phasen der Psychotraumatherapie
8.4 Phase 1: Stabilisierung
8.5 Methoden stabilisierender Traumatherapie
8.6 Phase 2: Traumakonfrontation
8.7 Phase 3: Integration
9 Trauma und Sucht
9.1 Zu den neurobiologischen Mechanismen der Wirkung von Drogen und Alkohol auf die PTSD-Symptomatik
9.2 Prävalenz der Komorbidität von Trauma und Sucht
9.3 Komplikationen bei traumatisierten, suchtkranken Patienten
9.4 Mögliche kausale Zusammenhänge zwischen Sucht und Trauma
9.5 Zum prädiktiven Einfluss von PTSD und Traumata auf die Behandlung und dem Therapie-Outcome in der Behandlung süchtiger Patienten
9.6 Zum Therapie-Outcome bei kombinierten Behandlungsstrategien für Sucht und PTSD
10 Spezielle Interventionsformen bei traumatisierten, süchtigen Patienten
10.1 Bemerkungen zur psychopharmakologischen Behandlung süchtiger Patienten mit einer posttraumatischen Belastungsstörung
10.2 Zum Umgang mit akuten Intrusionen und dissoziativen Zuständen in der Suchtbehandlung
10.3 Einige beispielhafte Techniken zum Intrusions- und Dissoziationsstop
10.4 Der Einsatz von EMDR in der Suchtbehandlung
10.5 Innere-Kind-Arbeit in der Suchtbehandlung
10.6 Literatur und CDs zur Selbsthilfe
10.7 Burn-out-Prophylaxe
11 Psychoanalytisch orientierte Einzeltherapie in der Sucht
11.1 Indikation
11.2 Einzel- versus Gruppentherapie aus empirischer Sicht
11.3 Verschiedene einzelpsychotherapeutische Verfahren in der Sucht im Vergleich: Empirische Ergebnisse
11.4 Aufgaben psychoanalytisch orientierter Einzelgespräche in der Behandlung süchtiger Patienten
12 Psychoanalytisch orientierte Gruppentherapie
12.1 Indikation
12.2 Zur Wirksamkeit psychoanalytisch orientierter Gruppentherapie bei Abhängigen: Empirische Ergebnisse
12.3 Zur Behandlungstechnik
12.4 Der Gruppentherapiebogen Sucht (GTB-S): Ein Sreeningverfahren zur differenzierten Verlaufsbeobachtung der Gruppentherapie mit süchtigen Patienten
13 Die Integration der Behandlungsmodelle moderner Psychotraumatologie in die psychoanalytisch orientierte Suchttherapie
13.1 Unterschiedliche Substanzen - unterschiedliche Wirkungen
13.2 Notwendige Modifikation des Vorgehens und der psychotherapeutischen Haltung in der Behandlung traumatisierter, suchtkranker Patienten
13.3 Umrisse eines integrativen Behandlungsmodells
13.4 Zusammenfassung: Leitlinien einer integrativen, psychodynamisch orientierten Behandlung süchtiger, traumatisierter Patienten
14 Literatur