Wie ich Bernd fand
Bernds Familie und erste Trennung
Campingleben
Wochenende mit Freunden
Wiedersehen und ein gutes Gefühl
Denk an den Weg der vor dir liegt
Es gibt einen Weg zurück
Ein Zuhause
Neue Namen
Ich heiße Banshee
Rennen gegen Ungerechtigkeit
Ein Sommertag und Flugsteig C
Schlechte Nachrichten
Die Reiterferien
Strandritt und Pampa
Besser an nichts denken
Racker
Das beinahe vollkommene Leben
Für Herrchen und Frauchen
Herumstöbern und Bosseln
Weihnachten und Silvester
Erlebnisse und Kunststücke
Frühling und Sommer
Zu Besuch in Andalusien
Hoffnung und Tod
Trotzdem
Veränderungen
Mein letzter Wunsch
Denk an den Weg der vor dir liegt
Inzwischen waren wir auf dem Alten Markt angekommen. Während sich Bernd mit: "Watt is denn loss he", nach den anderen erkundigte, trottete ich zu den Hunden. Türsteher blickte mich forschend an. Nachdenklich blickte ich zurück. Sollte ich ihm alles berichten, was mir wiederfahren war? "Nun erzähl schon, Crazy!", forderte er mich ungeduldig auf.
Die anderen Hunde nickten zustimmend. Nur Richtie, der selten etwas Vernünftiges von sich gab, mischte sich frech ein. Er blaffte mich an: "Was willst du, du halbe Portion, bild dir nichts ein. Nur weil dein Herrchen hier der Edeljunkie ist hast du noch lange nichts zu melden. Er ist ein Junkie wie alle anderen auch."
Ich sah ihn verächtlich an. Die anderen Hunde senkten betreten die Köpfe. Ritchie war ein Bullterrier und hatte nie eine richtige Erziehung bekommen. Er fühlte sich immer benachteiligt und war oft geschlagen worden. [.] Endlich meinte Türsteher: "Jetzt lass Crazy erzählen, du Dummkopf!"
Die Hunde machten verlegene Gesichter. Nachdem ich von meinem Wochenende mit Bernds Eltern erzählt hatte, schwiegen alle lange. Ritchie sprach als erster und meinte: "Nach meiner Erfahrung mit Menschen solltest du dich absichern. Menschen haben Schwachpunkte; auch die Eltern deines Herrchens. Wir Hunde sind ihnen schnell im Weg, und dann setzen sie uns vor die Türe. Vielleicht solltest du ein Straßenhund werden. Hat seine Vorteile, außerdem hast du uns als Freunde, du verstehst, was ich meine?"
Die Hunde debattierten leise bellend. Dann erhob sich Türsteher von seinem Platz. Er schaute jeden einzeln an, dann sagte er: "Eines ist wohl klar. Es ist nicht einfach, die Menschen zu verstehen. Aber ein Leben auf der Straße ist Gift für Crazy." [.]
Endlich holte mich Bernd und fragte: "Genug gespielt Crazy?" Mensch Bernd dachte ich, spielen ist anders. Spielen ist ohne Sorgen sich die Zeit mit Freunden vertreiben. Du machst mir aber auch nur Sorgen, du Edeljunkie, dachte ich bei mir. Sicher bist du anders als der Rest dieser lausigen Truppe, aber in der Sache unterscheidet ihr euch kaum. Ihr flieht in eine Welt, die euch letztendlich alles nimmt, die Würde und die Kraft. Schau dir doch deine Kumpel hier an. Willst du irgendwann genauso enden?