Es waren Mutter (57) und Tochter (25), die sich im April 1913 von Krefeld aus in die große Ferne aufmachten. Wir verfolgen in diesem Reisetagebuch klassische Stationen einer Schiffsreise wie Genua, Neapel, Port Said, Suezkanal, Aden, Colombo, Penang, Singapur, Hongkong, Schanghai, Tsingtau, Kobe, Yokohama. Wir lernen vieles über den Schiffsalltag, Seekrankheit, Stürme, Hitze, Bordspiele, Kontakte, Titanic-Untergangs-Ängste, Nebelhörner, ja, auch Langeweile. Außerdem gibt es die vielen Exkursionen in die oft sehr exotischen Orte - zumindest für diese zwei Frauen.
Die de facto gemischte Passagier-Ziel-Fahrt und frühe Art von Kreuzfahrt auf dem NDL-Schiff und Reichs-Post-Dampfer "Prinz Ludwig" führte die zwei Frauen auch nach Tsingtau (heute Qingdao) in China - damals eine besondere Art von deutscher Kolonie, wo die andere Tochter, Ida, mit ihrem Ehemann Karl Ebers (er betrieb eine Albumin-Fabrik) und zwei Kindern lebte. In Yokohama, Endstation, wird das Dampfschiff der Hinreise dann aber endgültig verlassen. Es folgt nach den Japan-Erkundungen später auch noch eine Zugfahrt der zwei Frauen bis nach Peking. Das Tagebuch-Ende ist Anfang Juli 1913.
Die vorliegende Version ist die erste Veröffentlichung dieses im Nachlass aufgetauchten Tagebuches. Das Werk wurde intensiv befragt, dezent korrigiert, kommentiert und mit etlichen Querverweisen und Zusatzangaben versehen. Die beschreibenden Orts- und Personenverzeichnisse kommen hinzu. Ein ausführliches Nachwort des Herausgebers bietet weitere Informationen. Hinzugefügt sind auch noch eine kurze, stichwortartige Beschreibung des gesamten Reiseverlaufs sowie eine Liste der Wortschreibungen.
Auflage
Sprache
Verlagsort
Königswinter bei Bonn
Deutschland
Zielgruppe
Für Beruf und Forschung
1. Alle Menschen, die Schiffsreisen machen, Kreuzfahrten insbesondere.
2. Alle Menschen, die sich für das Leben 1913 interessieren.
3. Alle Menschen, die eine Schiffsreise von Genua bis nach Japan nachvollziehen wollen. (Hier: via Norddeutscher Lloyd.)
4. Alle Menschen, die interkulturell denken und interkulturell interessiert sind.
5. Alle Menschen, die etwas über das Denken von Deutschen erfahren wollen, die (nicht als Abenteurer) nach Asien reisen.
6. Alle Menschen, die wissen wollen, wie man Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Lloyd-Schiff verreiste.
7. Alle Menschen, die Reiseberichte in Tagebuchform lesen wollen.
8. Alle Menschen, die darüber nachdenken wie eine Mutter (Witwe) und ihre Tochter verreisen.
9. Alle Menschen, die Verwandte im Ausland haben, denn hier besucht die Mutter ihre andere Tochter, die als Deutsche in Tsingtau lebt.
10. Alle Menschen, die über die Bedingtheit unserer Erkenntnisse wissen und es bei einer Witwe aus Krefeld für die Ferne nachvollziehen wollen.
Illustrationen
Diverse Fotos, Karten, Drucke in Schwarz-Weiß
Maße
Höhe: 202 mm
Breite: 134 mm
Dicke: 35 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-96290-044-1 (9783962900441)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Franziska Jans, geboren am 1.6.1855, als Franzisca Henrietta Bermbach, im Haus Sachsenhausen 23, in Köln - als Franzisca mit c laut Eintrag Geburtsurkunde. Gestorben 1926 in Krefeld, aber als Franziska mit k, zumindest laut Eintrag Sterbeurkunde. - Ihr Onkel war ein Mitglied der Paulskirchenversammlung gewesen, kam in Haft und hatte bei dem "Kölner Kommunistenprozess" 1852 eine Mittlerrolle zu Marx gehabt: Adolph Bermbach. Dieser Bermbach war zuletzt Liberaler und wirkte neben der Politik als Rechtsanwalt und Notar in Köln. - Durch Hochzeit gelangte seine Nichte Franziska nach Krefeld, ebenso wie deren Schwester Agathe, die den Kaufmann und Fabrikanten Julius Stockhausen heiratete. Es kamen noch zwei weitere Bermbach-Brüder, darunter ein weiterer Adolph Bermbach. Letzterer agierte in Krefeld als Kaufmann, heiratete dort. Joseph war hingegen mehr dem Thema Bau, Architektur und Baustoffe zugewandt, blieb aber nur ein paar Jahre. Vier mal Bermbach-Geschwister (von 12 Geschwistern insgesamt!), alle haben sich von Köln nach Krefeld verändert, aber nur Franziska berichtet von China und Japan. Sie war dorthin gereist.
Herausgeber*in
Klaus Jans, Autor und Verleger, wurde 1958 geboren und hat in verschiedenen Berufen gearbeitet, darunter Drucker (mit Gesellenbrief) oder Radiojournalist (mit Volontariat). Die Arbeit als Drucker und das Publizistik-Studium fanden in Berlin statt. Er war später viele Jahre als sogenannter »Entsandter« des Goethe-Instituts fest angestellt. Im Ausland wirkte er dreieinhalb Monate in der Türkei, zwei Jahre in Simbabwe und über fünf Jahre in den Niederlanden. Im Inland arbeitete und lebte er zudem in Trier, Boppard, Rothenburg ob der Tauber, Frankfurt am Main und Bonn. Nun arbeitet und lebt er in Königswinter.
ISNI: 0000 0005 1570 1819 GND: 1189362821