Die Arbeit beschäftigt sich mit der Rechtsstellung Minderjähriger im familiengerichtlichen Verfahren. Im Fokus steht § 9 FamFG. Die Autorin plädiert für eine Gesetzesänderung, die sich von starren Altersgrenzen löst und auf die individuellen Fähigkeiten abstellt. Der Vorschlag lehnt sich an Erkenntnisse aus einem Vergleich zum schweizerischen Recht an.
Die Untersuchung wirft einen umfassenden Blick auf die Beteiligung Minderjähriger und die Repräsentation ihrer Interessen im familiengerichtlichen Verfahren und analysiert die bestehenden Rechtsgarantien darauf aus verfassungs- und konventionsrechtlichen Quellen. In einem Binnenrechtsvergleich wird aufgezeigt, welche Regelungsmöglichkeiten zur Beteiligung Minderjähriger das deutsche Recht in wichtigen Verfahrensordnungen und im materiellen Recht kennt. Ein letzter Abschnitt präsentiert Erkenntnisse aus entwicklungspsychologischer und soziologischer Sicht und gibt Anstöße, wo in Bezug auf familienrechtliche Verfahren noch Untersuchungsbedarf besteht.
Rezensionen / Stimmen
»Die Monografie von Jahani eignet sich hervorragend für alle, die beruflich mit familiengerichtlichen Verfahren in Kontakt kommen oder sich allgemein für die Stellung von Kindern in Deutschland interessieren. Das Werk regt zum Nachdenken über die momentane Situation und die schwache Rechtsstellung von Minderjährigen an. Die Autorin verwendet einen leicht verständlichen Schreibstil, sodass jeder Leser sich ganz eigene Gedanken macht und eher nebenbei über die gesetzlichen Regelungen sowie die gerichtlichen Praxen informiert wird.« Katharina Lohse/Lina Rees, in: Das Jugendamt, 7-8/2024
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2022
LMU München
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Illustrationen
1
1 s/w Tabelle
1 Tab., 288 S., 1 schw.-w. Tab.
Maße
Höhe: 23.3 cm
Breite: 15.7 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-19034-8 (9783428190348)
Schweitzer Klassifikation
Studies of Law at the University of Passau and Shahid Beheshti University of Tehran, First Law Examination in 2019. Research assistant at LMU Munich, Chair of Professor Wolfgang Hau from 2019 to 2022, in March and April 2020 at the Institute for Private International Law and Civil Procedure , University of Bern. The doctoral project was completed with oral exam in February 2023. Since August 2022, Ms. Jahani is a legal trainee at the Berlin Court of Appeal and is currently completing her administrative internship at the Federal Ministry for Family Affairs, Senior Citizens, Women and Youth.
§ 1 Einleitung
Problemstellung - Gang der Untersuchung - Begriffsbestimmung
§ 2 Beteiligung und Repräsentation Minderjähriger im familiengerichtlichen Verfahren nach deutscher Rechtslage
Unmittelbare Beteiligung - Mittelbare Beteiligung - Weitere Beteiligte zur Sachverhaltsermittlung - Verfahrensmaximen - Anwaltliche Vertretung - Verfahrenskosten - Beschwerderecht - Bekanntgabe der Entscheidung
§ 3 Einbeziehung minderjähriger Kinder in anderen Rechtsgebieten
Verfahrensrechtliche Regelungen - Geschäftsfähigkeit nach dem BGB - Weitere Regelungen zur Handlungsfähigkeit Minderjähriger außerhalb des Verfahrensrechts - Deliktsfähigkeit
§ 4 Rechtsvergleich zu den verfahrensrechtlichen Regelungen der Schweiz
Einleitende Überlegungen - Prozessfähigkeit - Beteiligung durch Repräsentation - Weitere verfahrensrechtliche Mechanismen
§ 5 Interdisziplinäre Erkenntnisse zur Beurteilung der Beteiligung von Kindern in gerichtlichen Verfahren
Allgemeine entwicklungspsychologische Erkenntnisse - Zeugenaussagen im Strafprozess - Erkenntnisse aus familiengerichtlichen Verfahren
§ 6 Verfassungs- und konventionsrechtliche Rechtsgarantien
Der Konflikt zwischen Autonomie der Minderjährigen und den Rechtspositionen der Eltern - Einführung eines selbständigen Kindesgrundrechtes - Justizgewährungsanspruch - Ungleichbehandlung minderjähriger Beteiligter, Art. 3 Abs. 1 GG - Konventionsrechtliche Garantien
§ 7 Schlussbetrachtung und Schlussfolgerungen für (Rechts-)Änderungen in Deutschland
Literatur-, Normen- und Stichwortverzeichnis