Die "Fabulae" des Hyginus sind ganz gewiß kein Handbüchlein der Moral, sondern vielmehr ein antikes Vademecum der Psychopathologie, in welchem, unter dem dichten Geflechte der Metapher des Mythos verborgen, die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele liegen. Weder künstlerisch noch inhaltlich ein Ovid, ist der Hyginus die denkbar beste Einführung in die griechische Mythologie, eine Sammlung von etwa 220 Mythen, welche in aller Kürze und Würze unkompliziert erzählt werden. So ermöglicht dieses Buch nicht nur den raschen Erwerb unverzichtbarer Grundkenntnisse im Bereich der antiken Mythologie, sondern hält sich unserer modernen Gesellschaft zudem als ein Spiegel vor, den verständigen Leser der Tatsache versichernd, daß am wenigsten der aktuelle Mensch moralisch fortgeschritten und über sich hinausgewachsen ist.
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Höhe: 190 mm
Breite: 120 mm
Dicke: 12 mm
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ISBN-13
978-3-945924-40-2 (9783945924402)
Schweitzer Klassifikation
Gaius Iulius Hyginus (60 v. Chr. - 4 n. Chr.) war einer der bedeutenden Gelehrten und Grammatiker um Kaiser Augustus sowie ein Freund des Ovid, an dessen hochberühmte "Metamorphosen" die "Fabulae" als gleichsam vereinfachte Kurzfassung angelehnt sind. Hyginus hat seinen kulinarisch aufbereiteten Stoff aber auch aus griechischen Tragödien genommen und aus weiteren Quellen wie etwa der "Odyssee" des Homer viele der bekanntesten griechischen Mythen geschöpft und in lateinischer Sprache präsentiert. Entstanden sind die "Fabulae" wohl als Lehr- und Schulbuch für die Urenkel des Augustus, deren Erzieher Hyginus gewesen ist. Auch heute noch zählt dieses Büchlein daher zu den beliebtesten Haus- und Schullektüren.
Lucius Annaeus Senecio, geboren 1973 in Landshut, ist klassischer Humanist und Moralphilosoph. Ganz vom Geiste des Sokrates, Seneca und Erasmus erfüllt, unterrichtet er Latein und Altgriechisch an seinem Sprachinstitut in Berlin, hält gesellschaftskritische Vorträge und vermittelt die Lebenslehren der antiken Weisen sowie des Evangeliums im Rahmen von Seminaren. Mit seinem zeitkritischen Werk "Erst das Fressen, dann nie Moral" ist er als diogenischer Aphoristiker hervorgetreten.
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