Im Blick auf die neuere geisteswissenschaftliche Grundlagendiskussion arbeitet die Studie das wissenschafts- und philologietheoretische Werk des klassischen Philologen August Boeckh (1785-1867) auf. In seiner Konzeption der Philologie verbindet sich die Tradition antiker «Theoria» mit Elementen «modernen» Wissenschaftsverständnisses - beispielhaft, wie sich zeigt. Denn jene spannungsreiche Verflechtung hat über Boeckh hinaus bis heute als eines der Strukturmerkmale der Geisteswissenschaften zu gelten, soweit sie nicht unter Verzicht auf die spezifischen Leistungen und Möglichkeiten der Philologie zu ausschließlich «erklärenden» Geschichtswissenschaften verkürzt werden. Unter dieser Perspektive geht es u.a. um Philologie in ihrer Beziehung zu Geschichte und Philosophie, um ihre Stellung zwischen «Kunst» und «Wissenschaft», um die philologische Methode des «Verstehens» und das Verhältnis von Hermeneutik und Kritik, um die Probleme der Wahrheitssicherung und schließlich um Philologie als «freie» Wissenschaft. Mit dieser historisch-systematischen Analyse des Boeckhschen Philologiebegriffs ruft die Arbeit die besondere Bedeutung der (klassischen) Philologie für die geisteswissenschaftliche Theoriebildung in Erinnerung.
Rezensionen / Stimmen
«Das ist für jeden Altertumswissenschaftler... ein überaus interessantes und anregendes Buch.» (TH. Gelzer, Museem Helveticum)
Reihe
Thesis
Auflage
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-44518-1 (9783631445181)
Schweitzer Klassifikation
Der Autor: Axel Horstmann wurde 1945 in Halle/Westfalen geboren. Er studierte klassische Philologie, Philosophie und Evangelische Theologie an der Universität Münster; 1971 Promotion zum Dr. phil., 1972 Staatsexamen in klassischer Philologie. Von 1971 bis 1979 war er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Philosophie der Universität Bochum. 1979 wechselte er zur Volkswagen-Stiftung nach Hannover, wo er seit 1988 stellvertretender Leiter der Abteilung Geistes- und Gesellschaftswissenschaften ist. Daneben lehrt er seit 1981 an der Universität Hamburg im Fach Philosophie. Seit der Habilitation ist er dort Privatdozent.
Aus dem Inhalt: Wissenschaftsbegriff und Differenzierung der Einzelwissenschaften - Philologie im System der Wissenschaften - Aspekte, Implikate und Probleme der philologischen Methode - Die Legitimation der Philologie.