Diese komparatistisch angelegte Studie untersucht Grenzfälle der Autobiographie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Verwandlung eines sich erinnernden Ich in ein im Akt des Schreibens sich entwerfendes Ich wird an einer Reihe von Beispielen aus dem Umkreis der Avantgarde-Bewegungen nachgezeichnet. Ein spezifisch ästhetisches Verständnis der Autoren führt dabei zu neuen Formen der Selbstdarstellung, auch solchen, in denen der Autobiograph als literarische Figur wiederkehrt. Die Grenze zwischen Fakten und Fiktionen verschwimmt, es kommt zu einer beunruhigenden Engführung von Kunst und Leben, die für das Schreiben in der Moderne seit der Romantik charakteristisch ist. Traditionelle Formen der Selbstvergewisserung und Rechtfertigung werden dabei in Frage gestellt, neue Dimensionen für das eigene Selbstverständnis eröffnet, wobei die Dialogizität des Ich (mit sich selbst, der Tradition und den eigenen Texten) eine große Rolle spielt.
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ISBN-13
978-3-8253-1048-6 (9783825310486)
Schweitzer Klassifikation