Die "Revision der Moderne" wendet sich in die Vergangenheit zurück - um Erstaunliches hervorzubringen: Nicht Bauhaus, De Stijl und Le Corbusier werden kritisch hinterfragt (was nötig wäre). Nein, statt der Moderne wird das Moderne revidiert, dergestalt, daß uns auch die mit dem "Stoff der Vergangenheit" großgezogenen Architekten als "modern" erscheinen sollen. Die Nachhut wird zur Vorhut "umgewertet"; zuerst in der Vergangenheit, damit es morgen auch so sei.Der Verfasser greift diese zwiespältige Strömung am Beispiel der Stadtbaukunst im jungen Deutschen Kaiserreich auf, zeigt ihre Grundlagen in der Ästhetik: ihre Funktion als ein Medium in einer an Medien noch armen Zeit. Er verfolgt ihr Wirken bis in den Nationalsozialismus hinein. Camillo Sitte, Karl Henrici, Paul-Schultze-Naumburg, Paul Schmitthenner, Heinz Wetzel, Werner Lindner, die Deutsche Arbeitsfront u. a. stehen auf dem Prüfstand.
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ISBN-13
978-3-528-06102-9 (9783528061029)
Schweitzer Klassifikation
Gerhard Fehl lehrt Planungstheorie an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen und gilt als einer der wichtigsten Kenner auf dem Gebiet des Städtebaus des 19. und 20. Jahrhunderts. Er gehört dem Beirat der Bauwelt Fundamente an.
Autor*in
Reihen-Herausgeber
Der aktuelle Blick zurück: Von der "Neomoderne" zum "reaktionären Modernismus" - "Stadtbaukunst" contra "Stadtplanung" - "Volkserziehung" contra "Funktionalität" - Camillo Sitte als "Volkserzieher" - Nachforschungen zur "praktischen Ästhetik des Städtebaus" - "Im Kampf um deutsches Wesen im deutschen Städtebau" - Anmerkungen zu Karl Henrici - "Führer-Wohnungsbau" und "Landschaftsnorm" - Zum Scheitern des Heimatschutzes im Nationalsozialismus - Die Moderne unterm Hakenkreuz - Zur Vereinnahmung des "neuen Bauens" im Dritten Reich - Literatur