Traditionell gilt das Vertragsrecht als Reich der Freiheit, als seine Gerechtigkeitsform die
iustitia commutativa
(Austauschgerechtigkeit). Die
iustitia distributiva
(Verteilungsgerechtigkeit) wird dagegen als Gerechtigkeitsform des öffentlichen Rechts betrachtet. Daraus folgt ein vertragstheoretisches Paradigma, dem zufolge die
iustitia distributiva
im Vertragsrecht nahezu ohne Bedeutung ist. Stefan Arnold greift dieses Paradigma an und zeigt, dass die
iustitia distributiva
das Vertragsrecht ebenso durchdringt und prägt wie die
iustitia commutativa
. Dazu erarbeitet er eine Theorie der
iustitia distributiva
als Gerechtigkeitsperspektive, die über das konkrete Austauschverhältnis hinausblickt und die soziale und ökonomische Einbettung des Rechts berücksichtigt. Zugleich analysiert und bewertet er das Vertragsrecht in seiner regulativen Kapazität. Das Vertragsrecht kann demnach externe Ziele verwirklichen helfen und etwa zur Verhaltenssteuerung, zum Schwächerenschutz oder zur Verwirklichung bestimmter Allgemeinwohlbelange beitragen. Die
iustitia distributiva
wird vom Postulat der Vertragsfreiheit flankiert: Das Vertragsrecht muss uns Autonomie und Eigenverantwortung zuschreiben, damit wir unsere individuellen Ziele in Kooperation mit anderen durch Verträge umsetzen können. Der Autor illustriert die Bedeutung der
iustitia distributiva
und ihr Verhältnis zur Vertragsfreiheitauch anhand des geltenden Vertragsrechts. Eingehend analysiert er unter anderem das soziale Mietrecht, das Verbrauchervertragsrecht, das Diskriminierungsrecht und Kontrahierungszwänge.
Reihe
Thesis
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Produkt-Hinweis
Maße
Höhe: 24.5 cm
Breite: 16.4 cm
Dicke: 3.5 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-16-152986-3 (9783161529863)
Schweitzer Klassifikation