Marcion gehört unstreitig zu den wichtigsten und interessantesten Figuren der frühen Kirche. Trotz seiner Bedeutung gibt es jedoch keine aktuelle Studie zu seinem Leben und Wirken. Mit der vorliegenden Arbeit versucht Sebastian Moll, diese Lücke zu schließen. Sein Hauptargument besteht darin, dass die bisherige Forschung Marcions Schriftexegese auf den Kopf gestellt hat. Der Ausgangspunkt Marcions ist nicht die Lehre des Apostels Paulus; es ist das Alte Testament und das darin enthaltene Bild eines grausamen, rachsüchtigen Gottes, das den Mittelpunkt seiner Theologie bildet. Marcion versteht das Alte Testament nicht im Sinne des Neuen, er interpretiert das Neue Testament im Sinne des Alten. Diese Erkenntnis wirft ein neues Licht auf Marcions Rolle innerhalb der Kirchengeschichte, als Initiator einer fundamentalen Krise im Verständnis des Alten Testaments im zweiten Jahrhundert.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-151539-2 (9783161515392)
DOI
10.1628/978-3-16-151539-2
Schweitzer Klassifikation