Das Rechtsmissbrauchsverbot besitzt im Arbeits- und Gesellschaftsrecht eine große Bedeutung. Beide Bereiche weisen einen besonders lückenhaften Normenbestand auf. Zur Lückenschließung greift die Rechtsprechung regelmäßig auf das Rechtsmissbrauchsverbot zurück. Diese Figur ist zwar seit langem in Lehre und Praxis anerkannt, jedoch besteht bis heute große Unklarheit darüber, unter welchen Voraussetzungen ein Verhalten als rechtsmissbräuchlich anzusehen ist. Dies liegt daran, dass Rechtsmissbrauchskontrollen in der Praxis vielfach derart einzelfallbezogen ausfallen, dass sie keine übergreifenden Argumentationsstrukturen erkennen lassen. Ansgar Kalle leistet einen Beitrag zur Schärfung von Rechtsmissbrauchskontrollen. Hierzu analysiert er anhand zahlreicher Fallbeispiele aus der Praxis, wie das Vorliegen eines Rechtsmissbrauchs begründet werden kann und entwickelt entsprechende Argumentationsmuster.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-163189-4 (9783161631894)
DOI
10.1628/978-3-16-163189-4
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1995; Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Bonn; 2020 Erste juristische Staatsprüfung; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeits- und Sozialrecht in Bonn; 2023 Promotion; Rechtsreferendariat am Landgericht Bonn.
Teil 1: Einführung in die Thematik
Teil 2: Historische Entwicklung des Rechtsmissbrauchsverbots
Teil 3: Dogmatische und methodische Grundlagen des Rechtsmissbrauchsverbots im deutschen Recht
Teil 4: Rechtsmissbrauchsverbot als Instrument zur Abwehr der Zweckentfremdung von Gestaltungsmöglichkeiten
Teil 5: Rechtsmissbrauchsverbot als Instrument zur Abwehr der Zweckentfremdung von Eingriffsmöglichkeiten
Teil 6: Rechtsmissbrauchsverbot als Instrument zur Abwehr von Umgehungsgeschäften
Teil 7: Rechtsmissbrauchsverbot als Instrument zur Abwehr des Erschleichens von Rechtspositionen ("Gesetzesergehung")
Teil 8: Rechtsmissbrauchsverbot als Instrument zur Gewährleistung eines Vertrauensschutzes
Teil 9: Rechtsmissbrauchsverbot als Instrument zur Gewährleistung eines angemessenen Maßes an Rücksichtnahme auf fremde Interessen
Teil 10: Zusammenfassung der Ergebnisse in Thesenform