Anstelle einer Autobiographie erzählt Marlene Streeruwitz in >Yseut.< von der Reise ihrer Heldin nach Italien, die auch eine Reise in die Vergangenheit wird. Yseut ist auf der Suche nach Antworten. Sie will entscheiden, ob sie nach all den schwierigen Erfahrungen und Versuchen mit der Liebe allein weiterleben will oder ob sie es noch einmal wagen soll. In Italien ist aber nichts mehr so, wie sie es vom Sehnsuchtsland der frühen Reisen in Erinnerung hat. Yseut gerät mitten in den mörderischen Kampf um Macht und Ordnung in einer kleinen Region. Eine alte Aristokratin entpuppt sich als Widerstandskämpferin, ein ehemaliger CIA-Agent bringt Yseut in Gefahr, der Polizeipräsident hält sie für eine Anarchistin, und ein charmanter Mafioso will sie verführen. Als Yseut von dem Schlägertrupp einer militanten Separatistenbewegung bedroht wird, greift sie zur Pistole in ihrer Handtasche.
Yseut weiß nicht, was hier gespielt wird, aber sie gibt nicht auf und kämpft mutig. Mitten in den Abenteuern erinnert sich Yseut an ihr vergangenes Leben, das sie hierher geführt hat. Auch diese Reise wird gut ausgehen. Aber wie schon bisher in Yseuts Leben, wird dieser Sieg ganz anders aussehen als erwartet.
die Schräglagen und Überspitzungen, die Streeruwitz [.] mit Lust und Geschick einbaut, sagen wie in einer guten französischen Filmkomödie sehr Konkretes über unsere Gegenwart aus.
Mit >Yseut< legt Marlene Streeruwitz die ebenso komplexe wie kunstvoll differenzierte Selbstfindungsgeschichte einer modernen Frau vor.
Marlene Streeruwitz' Erzählen ist existenzielle Equilibristik.
Wie in allen ihren Büchern ist auch hier nicht nur der Plot, sondern auch das Lesen selber ein Abenteuer.
Ein Anschreiben gegen das Abgeleitetsein des weiblichen Geschlechts in der westlichen Kultur (.) Marlene Streeruwitz hat mit diesem panoramatischen Roman noch einmal Bilanz gezogen.
Marlene Streeruwitz hat mit >Yseut.<, diesem panoramatischen Roman, noch einmal Bilanz gezogen.
Auflage
Sprache
Verlagsort
Frankfurt am Main
Deutschland
Dateigröße
Schlagworte
ISBN-13
978-3-10-403769-1 (9783104037691)
Schweitzer Klassifikation
Thema Klassifikation
DNB DDC Sachgruppen
BISAC Klassifikation
Warengruppensystematik 2.0
Marlene Streeruwitz, in Baden bei Wien geboren, studierte Slawistik und Kunstgeschichte und begann als Regisseurin und Autorin von Theaterstücken und Hörspielen. Für ihre Romane erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter zuletzt den Bremer Literaturpreis und den Preis der Literaturhäuser. Ihr Roman »Die Schmerzmacherin.« stand 2011 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschienen der Roman »Flammenwand.« (Longlist Deutscher Buchpreis 2019) und die Breitbach-Poetikvorlesung »Geschlecht. Zahl. Fall.« (2021).
Literaturpreise:
u.a.
Mara-Cassens-Preis 1996
Österreichischer Würdigungsstaatspreis für Literatur 1999
Hermann-Hesse-Literaturpreis 2001 (für "Nachwelt")
Walter-Hasenclever-Literaturpreis 2002
Bremer Literaturpreis 2012
Franz-Nabl-Preis 2015
Preis der Literaturhäuser 2020