Sechs Tage zuvor, Memphis, Tennessee
Die dralle Dirne mit dem langen, bronzefarbenen Haar musterte ihn unter ihrem Pony hinweg begehrlich, als Lassiter den Gurt mit dem Remington ablegte und sein Hemd aufknöpfte.
»Dolores sagte, du seist ein alter Freund und ich solle besonders nett zu dir sein«, sagte sie in verführerischem Tonfall und klimperte mit ihren langen Wimpern. »Mir bist du noch nicht begegnet. Daran würde ich mich erinnern.«
»Es ist schon etwas länger her, dass ich zuletzt in der Stadt war. Wie heißt du, Honey?«
»Candice. Freunde des Hauses nennen mich Candy.«
Er grinste. »Wie passend für ein so süßes Häschen wie dich.«
Sie kicherte. »Das sagen die meisten. Und der Name verspricht nicht zu viel, wie du gleich merken wirst.«
»Ich kann es kaum noch erwarten, Candy«, brummte Lassiter und strich ihr über das seidige Haar, während sie seine Hose öffnete.
»Caramba!«, entfuhr es ihr einen Augenblick später, nachdem sie die Denim über seine Hüften hinuntergezogen hatte. »Das ist mehr, als ich erwartet habe.«
Lassiter schloss die Augen und legte mit einem leisen Seufzer den Kopf in den Nacken, als sie sich mit geübten Fingern an ihm zu schaffen machte. Es dauerte nur Sekunden, bis sie eine pulsierende Erektion in ihren Händen hielt.
Die Hitze breitete sich wie ein Lauffeuer in seinen Lenden aus, während Candy ihre vollen Lippen öffnete und sich ihr Kopf kurz darauf langsam vor und zurück bewegte. Dolly hatte nicht übertrieben, als sie ihm Candy als den neuen Star im Bienenkorb anpries. Die üppige Brünette vollführte mit ihrer Zunge wahre Kunststücke, und er merkte, wie sein Herzschlag vom Trab in den Galopp überging.
Der lange Ritt durch die Einsamkeit der Ozarks hatte dafür gesorgt, dass sich ein gehöriger Druck in seiner Körpermitte aufgebaut hatte, weswegen er ohne Umwege das kleine Bordell am Rande des Hafenviertels aufgesucht hatte, um sich etwas Entspannung zu gönnen.
Er genoss Candys leidenschaftliche Liebkosungen noch eine Weile, bevor er sanft ihren Kopf zurückzog. »Okay, Baby. Du sollst doch auch etwas davon haben.«
Er beugte sich hinunter, griff beherzt nach ihren Pobacken und hob sie mit einer kräftigen Bewegung empor. Ihre weichen Rundungen drängten sich an ihn, als sie sich küssten und er langsam in sie glitt.
Candys Augenlider flatterten und sie stöhnte auf, während er sie rücklings auf das Bett legte und sich mit wachsender Leidenschaft in ihr bewegte. Ihre Finger verkrallten sich in seinen muskulösen Rücken, und sie bäumte sich unter seinen Stößen auf.
»O . o . o . ooohhh«, keuchte sie im Rhythmus seiner Bewegungen. Die Stahlfedern unter der Matratze begleiteten ihre Lustschreie mit einem leisen Quietschen, während Lassiter ihre voluminösen Brüste mit leidenschaftlichen Küssen bedeckte und dann an ihren hart aufgerichteten Knospen saugte.
Candys warmer weicher Körper brachte sein Blut zum Kochen. Es fühlte sich an wie der Himmel auf Erden. Er spürte, wie die Ekstase über ihn hereinbrach und dabei alle Hemmungen mit sich riss. Seine Stöße wurden immer schneller und heftiger, und die Hitze ihrer Körper schien dem Siedepunkt entgegenzusteuern.
»Tiefer, noch tiefer!«, schrie Candy und hob ihm ihr Becken entgegen. Ihre Hände umschlossen seinen Hintern und zogen ihn eng an sich, während sie ihre kräftigen Waden kreuzte und ihn damit in den Klammergriff nahm.
Er spürte, wie der Höhepunkt einer Flutwelle gleich auf ihn zukam, und beschleunigte seine Bewegungen noch ein weiteres Mal. Candy schien plötzlich den Atem anzuhalten und ihr ganzer Körper erbebte in heftigem Zittern. Ihr Mund öffnete sich zu einem lautlosen Schrei, und im selben Moment kam auch Lassiter und ergoss sich heiß in ihren Schoß.
Minutenlang blieben sie so liegen und genossen die köstliche Ermattung genauso wie ihre innige Vereinigung, bevor er sich sanft aus ihr zurückzog und auf den Rücken neben sie legte.
»Jesus Maria«, seufzte sie. »Dolores hat wirklich nicht zu viel versprochen.«
Sie schnurrte wohlig wie eine Katze, während sie Lassiters dichtes Brusthaar kraulte. Ihr kurviger nackter Körper schmiegte sich an ihn und sie küsste seinen Hals, bevor ihre Hand allmählich tiefer wanderte. Lassiter hielt die Augen geschlossen und grinste. »Du bekommst wohl nie genug, Honey«, brummte er träge, doch er ließ es geschehen, als sie sein immer noch aufgerichtetes bestes Stück streichelte, um es davon abzuhalten, sich zur Ruhe zu begeben. Auch er war zu hungrig, um sich mit einer Vorspeise zufriedenzugeben.
Da hämmerte es plötzlich entschlossen an der Tür. Lassiter fuhr hoch und seine Hand griff zielsicher nach dem Remington, der auf dem Nachttisch bereitlag. Er sprang aus dem Bett, während sich Candy hinter ihm hastig das Bettlaken vor den üppigen Busen zog und beunruhigt zur Zimmertür hinübersah.
»Wer ist da?«, fragte Lassiter und trat mit erhobener Waffe auf die Tür zu.
»Ich bin es nur, Lassiter«, ließ sich der von ungezählten Zigaretten tief gestimmte Bariton von Dolores Santiago hinter der Tür vernehmen. »Du kannst deine Knarre weglegen.«
Lassiter senkte den Remington und legte ihn auf einem Stuhl ab, bevor er die Tür öffnete. »Was gibt's denn, Dolly«, fragte er unwillig. »Wenn ich ehrlich bin, störst du gerade.«
Die Bordellbesitzerin hob die Augenbrauen, als Lassiter splitternackt vor ihr stand. Sie tat ihr Bestes, um ihm ins Gesicht zu sehen, während sie mit einem braunen Umschlag herumwedelte, als müsse sie sich Kühlung verschaffen.
»Ein Bote der Wells Fargo hat das gerade für dich abgegeben, Schätzchen«, sagte sie, und ihre vollen, rot geschminkten Lippen kräuselten sich zu einem entschuldigenden Lächeln. »Er sagte, es sei dringend, sonst hätte ich es nie gewagt, dich zu unterbrechen.« Sie reichte ihm den Umschlag. »Schließlich seid ihr zwei Turteltäubchen erst seit einer halben Stunde unter euch.«
Grinsend nahm ihr Lassiter das Kuvert aus der Hand und warf einen Blick darauf.
Express-Sendung - Eilig!, stand auf dem Umschlag, darunter die Adresse des Bienenkorbs.
Wie üblich hatte er bei der Brigade Sieben eine Anschrift hinterlassen, unter der man ihn in dringenden Fällen erreichen konnte.
»Danke dir, Dolly«, murmelte er und schloss die Tür vor der molligen Latina. Er hockte sich auf das Fußende des breiten Bettes und betrachtete die Rückseite des Umschlags.
Der Absender war Gary Knowles, ein Anwalt aus Little Rock. Der Jurist war ein alter Freund und darüber hinaus die Kontaktperson der Brigade Sieben in Arkansas. Lassiter schüttelte leicht den Kopf, während er den Umschlag öffnete.
Nach seiner letzten Mission hatte ihm die Brigade Sieben einen längeren Urlaub zugestanden, und er war daraufhin nach Memphis gereist, in die Gegend, in der er seine Jugend verbracht hatte, um sich einfach mal ein paar Tage Erholung zu gönnen. Der letzte Auftrag war nicht nur körperlich aufreibend gewesen, und er hatte zum ersten Mal seit langer Zeit das Gefühl gehabt, eine kurze Phase der Entspannung zu benötigen.
Und nun, kaum eine Woche später, wollten sie ihn schon wieder von der Leine lassen?
»Schlechte Nachrichten?«, fragte das Mädchen hinter ihm und kroch über das Bett. Sie streichelte zärtlich seinen Rücken.
»Keine Ahnung, Honey«, murmelte er, während er zwei Papiere aus dem Umschlag zog. Das erste Blatt war ein kurzer, handschriftlicher Brief von Gary Knowles.
Howdy, alter Freund!
Unsere gemeinsame »Freundin« Sally Brix hat mich aufgesucht und scheint mal wieder in der Klemme zu stecken. Ihren Brief leite ich auf diesem Wege an dich weiter. Es klingt tatsächlich dringend, aber sei vorsichtig. Du weißt, wie sie ist.
Gruß, Gary
Lassiter verzog die Lippen. Sally Brix! Er hatte gehofft, nie wieder von ihr zu hören.
Er legte die kurze Mitteilung von Knowles beiseite und las die Zeilen, die ihm seine ehemalige Geliebte geschickt hatte.
Lassiter, Liebster! Brauche deine Hilfe! Bitte komm nach Little Rock, so schnell es dir möglich ist. Sie haben Geraldine entführt und erpressen mich. Ich weiß, dass ich dir übel mitgespielt habe, und es tut mir so leid, obwohl du das nicht glauben wirst. Doch selbst wenn du mich hasst: Bitte komm, ich flehe dich an - um unserer gemeinsamen Tochter willen! Ich erwarte dich im Pine Tree Inn. Frag nach Jenny Lawrence.
Entgeistert ließ Lassiter das Blatt sinken und starrte die Wand an. Er spürte kaum, wie Candy ihm mitfühlend über den Kopf strich.
»Es sind schlechte Nachrichten, stimmt's?«, murmelte sie und seufzte.
Lassiter steckte die beiden Papiere zurück in den Umschlag, bevor er sich langsam erhob. »Gut sind sie nicht«, murmelte er.
Sie ließ sich auf das Bett zurückfallen und sah ihn herausfordernd an, während sie mit ihren vollen Brüsten spielte und leicht die Schenkel spreizte. »Ach komm schon, Großer«, sagte sie und lächelte. »Für eine Runde wirst du doch wohl noch Zeit haben .«
Lassiters Blicke wanderten über ihren üppigen Körper, und sein schmales Grinsen wirkte ein wenig abwesend, während er kopfschüttelnd nach seiner Hose langte.
»Sorry, Honey. Ich muss aufbrechen, so leid es mir tut.«
Schweigend zog er sich an, und Candy sah ihm traurig dabei zu. »Du siehst aus, als sei jemand gestorben«, murmelte sie.
Lassiter stieg in seine...