Abbildung von: Verhör, Vernehmung, Befragung - Mohr Siebeck

Verhör, Vernehmung, Befragung

Zu Geschichte und Dogmatik des Rechtsbegriffs der Vernehmung im Strafprozess und seiner Auflösung im 20. Jahrhundert
Antje Schumann(Autor*in)
Mohr Siebeck (Verlag)
1. Auflage
Erschienen im November 2016
XIII, 265 Seiten
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978-3-16-154127-8 (ISBN)
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Was ist eine Vernehmung? Die Regeln der Strafprozessordnung über die Vernehmung sehen zwar sowohl für die vernehmende Person als auch für die vernommene Person bestimmte Rechte und Pflichten vor. Wann jedoch eine Befragung eine Vernehmung ist, dies beantwortet das Gesetz nicht - und das hat Folgen. Denn welche Regeln gelten, wenn der Staat den Bürger nicht förmlich vernimmt, sondern ihn nur "informatorisch" befragt? Wie verhält es sich mit den Rechten des Bürgers und wie mit den Pflichten des Staats in einer sogenannten verdeckten Befragung, wenn der Bürger glaubt, es handele sich um ein privates Gespräch von Bürger zu Bürger? Antje Schumann widmet sich auf historischer und dogmatischer Grundlage sowie unter Einbeziehung von Erkenntnissen der Aussage- und Vernehmungspsychologie der Bestimmung des Rechtsbegriffs der Vernehmung im Strafprozess. Sie gelangt zu einer Definition, die der staatlichen Ausübung von Macht bei der Aufklärung des Verdachts einer Straftat Grenzen setzt und die Rechte des befragten Bürgers wahrt. Zudem weist Antje Schumann nach, dass die Vernehmung die einzige im Strafverfahren zulässige Form der Befragung ist.
Reihe
Thesis
Habilitationsschrift
Sprache
Deutsch
Verlagsort
Tübingen
Deutschland
Zielgruppe
Für Beruf und Forschung
Dateigröße
Dateigröße: 3,02 MB
Schlagworte
ISBN-13
978-3-16-154127-8 (9783161541278)
DOI
10.1628/978-3-16-154127-8
Schweitzer Klassifikation
Thema Klassifikation
Newbooks Subjects & Qualifier
DNB DDC Sachgruppen
Dewey Decimal Classfication (DDC)
BIC 2 Klassifikation
BISAC Klassifikation
Warengruppensystematik 2.0
Geboren 1972; Studium der Rechtswissenschaft und der Psychologie an der Martin-Luther-Universitaet Halle-Wittenberg und der Universidad de Vigo, Facultad de Derecho Ourense (Galicia); 1998 erste Juristische Staatspruefung; 2003 zweite Juristische Staatspruefung; 2005 Promotion; 2014 Habilitation; SoSe 2013 Vertretung am Lehrstuhl fuer Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsvergleichung und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universitaet zu Berlin; WiSe 2014/15 bis SoSe 2016 Vertretung der Lehrprofessur fuer Strafrecht an der Fakultaet fuer Rechtswissenschaft der Universitaet Regensburg.
Geboren 1972; Studium der Rechtswissenschaft und der Psychologie an der Martin-Luther-Universitaet Halle-Wittenberg und der Universidad de Vigo, Facultad de Derecho Ourense (Galicia); 1998 erste Juristische Staatspruefung; 2003 zweite Juristische Staatspruefung; 2005 Promotion; 2014 Habilitation; SoSe 2013 Vertretung am Lehrstuhl fuer Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsvergleichung und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universitaet zu Berlin; WiSe 2014/15 bis SoSe 2016 Vertretung der Lehrprofessur fuer Strafrecht an der Fakultaet fuer Rechtswissenschaft der Universitaet Regensburg.
1 - Cover [Seite 1]
2 - Vorwort [Seite 8]
3 - Inhaltsverzeichnis [Seite 10]
4 - A. Einführung [Seite 16]
5 - B. Begriff der Vernehmung: Der aktuelle Befund [Seite 18]
5.1 - I. Bestimmung des Begriffs der Vernehmung: Meinungsstand [Seite 18]
5.1.1 - 1. Das Schweigen des Gesetzes [Seite 18]
5.1.2 - 2. Formeller und materieller Vernehmungsbegriff [Seite 22]
5.1.3 - 3. Zweck der Vernehmung als Kriterium der Begriffsbestimmung [Seite 27]
5.1.4 - 4. Bedeutung des Personalbeweises im Strafverfahren der Gegenwart [Seite 30]
5.2 - II. Auswirkungen des Strafprozessänderungsgesetzes vom 19. Dezember 1964 [Seite 34]
5.2.1 - 1. Einführung der Hinweis- und Belehrungspflicht [Seite 34]
5.2.2 - 2. Reaktionen in Rechtsprechung und Literatur [Seite 36]
5.2.2.1 - a) Charakter als bloße Ordnungsvorschrift [Seite 36]
5.2.2.2 - b) Die - belehrungsfreie - informatorische Befragung [Seite 39]
5.2.2.2.1 - aa) Behandlung in Rechtsprechung und Literatur [Seite 39]
5.2.2.2.2 - bb) Ursprung der Diskussion [Seite 41]
5.2.2.2.3 - cc) Die informatorische Befragung als Gegenteil der Vernehmung? [Seite 45]
5.2.2.3 - c) Das - informatorische - Vorgespräch [Seite 47]
5.2.2.4 - d) Die verdächtige Auskunftsperson: Beschuldigter, Zeuge oder Verdächtiger mit eigenen Rechten? [Seite 47]
5.2.2.4.1 - aa) Begründung der Beschuldigteneigenschaft [Seite 47]
5.2.2.4.2 - bb) Der verdächtige Zeuge im Ermittlungsverfahren [Seite 50]
5.2.2.4.3 - cc) Der Verdächtige als Auskunftsperson [Seite 52]
5.2.2.4.4 - dd) Fazit [Seite 55]
5.2.2.5 - e) Der Verdacht als Bezugsgröße [Seite 56]
5.2.2.5.1 - aa) Tatbezogener und personenbezogener Anfangsverdacht [Seite 56]
5.2.2.5.2 - bb) Folgen für die Bestimmung des "Verdächtigen" und des "Beschuldigten" [Seite 58]
5.2.2.6 - f) Die - belehrungsfreie - verdeckte Befragung [Seite 59]
5.2.2.6.1 - aa) Zellengenossenentscheidung (1987) und Hörfallenbeschluss (1996) [Seite 59]
5.2.2.6.2 - bb) Auswirkungen des Hörfallenbeschlusses: Prinzip statt Gesetz [Seite 63]
5.2.3 - 3. § 136a StPO als Zentralnorm der Vernehmung? [Seite 66]
5.2.3.1 - a) Bedeutung für den Begriff der Vernehmung [Seite 66]
5.2.3.2 - b) Hintergrund der Einführung des § 136a StPO [Seite 68]
5.2.3.3 - c) Täuschung als verbotene Vernehmungsmethode [Seite 71]
5.3 - III. Zusammenfassung und Fragen [Seite 73]
6 - C. Historische Grundlegung: (Peinliche) Befragung, Verhör und Vernehmung als Formen der Befragung im Strafverfahren [Seite 80]
6.1 - I. Untersuchungsgegenstand und Fragestellungen [Seite 80]
6.2 - II. Befragung und "peinliche Frage" in der Constitutio Criminalis Carolina von 1532 [Seite 83]
6.2.1 - 1. Carolina und Inquisitionsverfahren [Seite 83]
6.2.2 - 2. Beweisrecht der Carolina [Seite 87]
6.2.3 - 3. Die (peinliche) Befragung [Seite 89]
6.3 - III. Das Verhör im Inquisitionsverfahren vor Abschaffung der Folter [Seite 91]
6.3.1 - 1. Zu Ursprung und Genese des weltlichen Inquisitionsverfahrens [Seite 91]
6.3.2 - 2. Das Inquisitionsverfahren in der Theorie: Carpzov, Brunnemann, Ludovici [Seite 95]
6.3.2.1 - a) Carpzov: General- und Spezialinquisition sowie summarisches und artikuliertes Verhör [Seite 96]
6.3.2.1.1 - aa) Verfahrensstruktur [Seite 96]
6.3.2.1.2 - bb) Verhör des Inquisiten [Seite 101]
6.3.2.1.3 - cc) Fazit: Beweiskraft der Befragung [Seite 102]
6.3.2.2 - b) Der Verdächtige als Zeuge in der Generalinquisition [Seite 103]
6.3.3 - 3. Ein erstes Gesetz: Die Criminalordnung vor die Chur- und Neumark von 1717 [Seite 105]
6.3.3.1 - a) Aufbau und Verfahrensstruktur [Seite 105]
6.3.3.2 - b) Verhör des Inquisiten [Seite 107]
6.4 - IV. Das Verhör im Inquisitionsverfahren nach Abschaffung der Folter [Seite 109]
6.4.1 - 1. Rahmenbedingungen [Seite 109]
6.4.2 - 2. Zu den Gründen der Abschaffung der Folter [Seite 113]
6.4.2.1 - a) Inner- und außerprozessuale These [Seite 113]
6.4.2.2 - b) Die Frage der "Wahrheit" im Strafverfahren [Seite 115]
6.4.3 - 3. Abschaffung der Folter: Folgen für die Verfahrensstruktur und die Stellung der verdächtigen Person [Seite 117]
6.4.3.1 - a) Vorverlagerung des summarischen Verhörs des Inquisiten [Seite 117]
6.4.3.2 - b) Untergang des artikulierten Verhörs: Auswirkung auf den Verfahrensschwerpunkt [Seite 118]
6.4.4 - 4. Inquisitionskunst und Jagdwissenschaft [Seite 119]
6.4.5 - 5. Heimlichkeit [Seite 123]
6.4.6 - 6. Ein letztes Gesetz: Das Verhör in der Criminalordnung für die preußischen Staaten von 1805 [Seite 125]
6.4.6.1 - a) Verfahrensstruktur [Seite 127]
6.4.6.2 - b) Arten und Form des Verhörs [Seite 128]
6.4.6.2.1 - aa) Verdächtiger, Beschuldigter, Angeschuldigter und Inquisit [Seite 128]
6.4.6.2.2 - bb) Form und Beweiskraft [Seite 131]
6.4.7 - 7. Erstes Verhör und "Inquisitionskunst": Gegensätze in Preußen und Bayern [Seite 134]
6.4.8 - 8. Form und Funktion der ersten Befragung der verdächtigen Person [Seite 136]
6.4.8.1 - a) Zusammenfassung [Seite 136]
6.4.8.2 - b) Kritik an der ersten Befragung der verdächtigen Person [Seite 139]
6.5 - V. Vom inquisitorischen Verhör zur Vernehmung in der RStPO von 1877 [Seite 140]
6.5.1 - 1. Rahmenbedingungen [Seite 140]
6.5.2 - 2. Reform und Reformdiskussion [Seite 142]
6.5.2.1 - a) Die Theorie: Der "Prinzipienstreit" und das Verhör (Zachariae versus Köstlin) [Seite 142]
6.5.2.2 - b) Die Praxis: Anknüpfung an die Tradition - Entwürfe und Prozessordnungen [Seite 149]
6.5.2.2.1 - aa) Preußen [Seite 150]
6.5.2.2.1.1 - ?) Revidierter Entwurf von 1841 [Seite 151]
6.5.2.2.1.2 - ?) Das Gesetz vom 17. Juli 1846 [Seite 153]
6.5.2.2.2 - bb) Andere Partikulargesetzgebungen [Seite 156]
6.5.2.2.2.1 - ?) Bayern [Seite 157]
6.5.2.2.2.2 - ?) Baden [Seite 158]
6.5.2.2.2.3 - ?) Sachsen [Seite 160]
6.5.2.2.2.4 - ?) Zusammenfassung [Seite 163]
6.5.2.3 - c) Fazit: Kontinuität und Wandel, Errungenschaften und Verluste [Seite 164]
6.5.3 - 3. Machtverhältnisse: Kriminalpolizei - Staatsanwaltschaft - (Untersuchungs-)Gericht [Seite 167]
6.5.4 - 4. Zeitgenössische Stimmen: Die Sammlungen der Prozessordnungen von Haeberlin (1852) und Sundelin (1861) [Seite 172]
6.5.5 - 5. Die Strafprozessordnung für das Deutsche Reich (RStPO von 1877) [Seite 175]
6.5.5.1 - a) Allgemeines [Seite 175]
6.5.5.2 - b) Verfahrensstruktur [Seite 176]
6.5.5.3 - c) Verhör und Vernehmung: Abschaffung der Aussage- und Wahrheitspflicht des Beschuldigten [Seite 177]
6.5.5.3.1 - aa) Die Vernehmung im Vorverfahren [Seite 178]
6.5.5.3.2 - bb) § 136 RStPO von 1877 als Zentralnorm der Vernehmung des Beschuldigten: Ambivalenzen und Entwicklungen [Seite 181]
6.5.5.3.3 - cc) Zweck der Vernehmung des Beschuldigten [Seite 184]
6.5.5.4 - d) Wandlungen und Verschiebungen bis 1933/1945: Machtverhältnisse im Vorverfahren und ihre Auswirkung auf den Zweck der Vernehmung des Beschuldigten [Seite 188]
7 - D. Der Rechtsbegriff der Vernehmung [Seite 192]
7.1 - I. Historische Auslegung [Seite 192]
7.2 - II. Wert und Notwendigkeit der förmlichen Vernehmung [Seite 194]
7.2.1 - 1. Schützende Form und Methode der Wahrheitsfindung [Seite 194]
7.2.2 - 2. Verfahrensgerechtigkeit und Strafzwecke [Seite 199]
7.2.2.1 - a) Verfahrensgerechtigkeit [Seite 199]
7.2.2.2 - b) Strafzwecke [Seite 203]
7.2.3 - 3. Notwendigkeit der förmlichen Vernehmung aus empirischer Sicht [Seite 206]
7.2.3.1 - a) Wahrheit im Strafverfahren [Seite 206]
7.2.3.2 - b) Vernehmung und Erinnerung [Seite 210]
7.2.3.2.1 - aa) Wahrnehmung und Erinnerung [Seite 210]
7.2.3.2.2 - bb) Gedächtnis, Erinnerung und Verfälschungsfaktoren [Seite 211]
7.2.3.2.3 - cc) Konsequenzen für die Vernehmung [Seite 215]
7.3 - III. Ergebnis [Seite 217]
8 - E. Konsequenzen des Rechtsbegriffs der Vernehmung [Seite 220]
8.1 - I. Verdeckte Befragung [Seite 220]
8.1.1 - 1. Beweiserhebungs- und Verwertungsverbot [Seite 220]
8.1.2 - 2. Disponibilität des Verwertungsverbotes [Seite 224]
8.1.3 - 3. Fortwirkung und Fernwirkung des Verwertungsverbotes [Seite 224]
8.2 - II. Informatorische Befragung und informatorisches Vorgespräch [Seite 225]
8.3 - III. Ausblick: Zulässigkeit der verdeckten Befragung de lege ferenda? [Seite 227]
9 - Literaturverzeichnis [Seite 230]
10 - Personenverzeichnis [Seite 270]
11 - Sachverzeichnis [Seite 272]

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