Schweitzer Fachinformationen
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Was auf den Teller kommt, sagt dir dein Bauchgefühl.
Der eigene Körper ist meist der beste Kompass für ein gesundes und natürliches Essverhalten. Daher lohnt es sich, auch beim Essen wieder mehr der eigenen Intuition zu vertrauen. Dieses Buch hilft dir dabei, zu einer solchen Ernährungsweise (zurück-) zu finden.
In diesem Buch zeigt Ernährungswissenschaftlerin und Ayurveda-Spezialistin Dania Schumann auf, dass unser Körper meist am besten weiß, was er braucht und was nicht. Fundiertes Expertenwissen trifft hier auf einfühlsame Beratung, die nicht auf allgemeine Vorschriften setzt, sondern dir dabei hilft, den für dich richtigen Ernährungsweg zu finden. Dabei bietet das Buch reichlich Inspiration an Ideen und Gerichten zum Wohlfühlen, umsetzbar nach deinen persönlichen Bedürfnissen.
Können wir wirklich intuitiv essen?
Suchen wir nach gängigen Definitionen von intuitivem Essen, dann finden wir häufig Aussagen wie: "Iss nur, wenn du echten Hunger hast, und nur das, worauf du Lust hast." So einfach ist es aber leider nicht. Worauf wir Lust haben, ist nicht unbedingt mit unseren wahren Bedürfnissen verknüpft, sondern wird unter anderem auch von unseren Emotionen beeinflusst. Viele Menschen scheitern daher zwangsläufig mit dieser Definition von intuitivem Essen.
Ich weiß doch, was gesund ist, Oder?
Wenn wir uns die enge Verbindung von Darm und Hirn anschauen, wird schnell deutlich, dass es theoretisch möglich sein sollte, intuitiv zu spüren, was der Körper gerade braucht. Warum tun wir uns trotzdem so schwer damit? Das Problem ist zum einen, dass wir oft nur den rationalen Menschen in uns sehen wollen. Wir sammeln Fakten, lesen über gesunde Ernährung, wissen theoretisch, wie es funktionieren sollte - und verurteilen uns dann dafür, dass unsere Entscheidungen dennoch nicht rational sind und unsere Handlungen so gar nicht dem entsprechen, was wir eigentlich wissen. Gefangen in Fakten und Selbstverurteilung bleibt der Zugang zum Körper und Herzen jedoch versperrt. Zum anderen haben viele von uns ihren Körper und sich selbst nie wirklich kennengelernt. Es hat uns auch niemand je erklärt, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen können, denn Gefühle wie z. B. Scham oder Trauer spielen v. a. in der westlichen Welt eine entscheidende Rolle bei der Nahrungsaufnahme. Der Darm wird nicht umsonst unser zweites Gehirn genannt - auch dort befindet sich ein beachtliches Nervengeflecht, welches mit dem Gehirn kommuniziert.
Entscheidungen, gerade auch hinsichtlich des Essverhaltens, hängen von vielerlei Faktoren ab: wie gut und wie viel du geschlafen hast, in welchem Zustand sich dein Mikrobiom, also die Zusammensetzung der Mikroorganismen in deinem Darm, befindet, welche Gefühle dich umtreiben, wie ausgewogen deine vorherige Mahlzeit war und nicht zuletzt welchen Glaubenssätzen du folgst. Diese Einflüsse können dich unbewusst steuern oder sich zum Teil sogar als deine Intuition tarnen.
Die Frage ist dann: Wann verwechselst du Intuition mit Glaubenssätzen, Wünschen oder Vorstellungen?
Das klingt groß und wenig greifbar. Aber wie sehr sich diese Weisheit entfalten kann, folgt manchmal auch ganz einfachen Regeln: Wenn wir z. B. nicht genug Schlaf bekommen, dann kann das Gehirn keine guten Entscheidungen treffen. Wir essen dann nicht mehr das, was intuitiv richtig wäre. Stattdessen entscheidet das Gehirn, dass der schlafbedingte Energiemangel ausgeglichen werden muss, und so greifen wir zu einfachen Kohlenhydraten und Süßigkeiten oder anderem vermeintlichem "Comfort Food".
Intuitives Essen ist, für mich, nicht blindes Essen - es ist eine gesunde Mischung aus der Weisheit von Körper, Geist und Herz.
Im Rhythmus der Natur
Nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch unsere Stimmung und unsere Entscheidungen hängen davon ab, wie sehr wir im Rhythmus mit der Natur und uns selbst sind. Die Wissenschaft spricht hier vom sogenannten zirkadianen Rhythmus. In Abhängigkeit von den Tageszeiten ändern sich auch unsere physiologischen Funktionen. Die Herzfrequenz, die Ausschüttung der Hormone und Neurotransmitter, aber auch unsere Verdauung folgen dem Rhythmus der Natur.
Auf deinem Weg zu intuitivem Essen hin gilt es, wieder ein Gespür für den natürlichenRhythmus deines Körpers zu entwickeln.
Konkret bedeutet das:
Unsere Intuition bestimmt nicht nur, was wir essen, sondern auch wann wir essen. Sie sagt uns, wann wir wenig Hunger haben und wann viel. Das heißt nicht, dass du dein Essverhalten akribisch durchplanen sollst, sondern dass du den Essenszeitpunkt, die Portionsgröße und die Lebensmittelauswahl so anpasst, dass sie den Bedürfnissen deines Körpers zu diesem Zeitpunkt entsprechen.
Wenn du deiner Intuition folgst, isst du, was dir schmeckt und gut bekommt - ohne Dogmen oder schlechtes Gewissen. Aber eben dann, wenn du es auch wirklich brauchst und nicht wenn du einfach nur gerade Lust oder emotionalen Hunger darauf hast. Immer nach Lust und Laune zu essen, ohne die Hunger- und Sättigungssignale deines Körpers zu beachten, wird eher unbefriedigend sein und zu körperlichem Unwohlsein führen.
Vielleicht sagst du nun: "Ja, aber immer wenn ich abends vor dem Fernseher sitze, bekomme ich plötzlich einen riesigen Hunger." Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dies weniger ein Hunger- als vielmehr ein Appetitempfinden ist. Vielleicht spielt auch die emotionale Lage, in der du vor dem Fernseher sitzt, eine Rolle. Du willst entspannen und die positiven Geschmackserfahrungen des Essens sollen diese Entspannung unterstützen. Mit Hunger im eigentlichen Wortsinn hat das wenig zu tun.
Vielfältige Einflüsse
Es gibt viele Faktoren, die die Fähigkeit, intuitiv zu essen, beeinflussen. Eine wichtige Rolle spielen die Hormone. So hemmt z. B. das blaue Licht des Fernsehers die Produktion von Melatonin (Tag-Nacht-Rhythmus-Hormon) und kurbelt die Produktion des Stresshormons Cortisol an. Dies kann dazu führen, dass du zu vermeintlich beruhigendem Essen greifst. Auch die Geschlechtshormone Östrogen, Progesteron und Testosteron mischen mit, wenn es um das Essverhalten geht. Insbesondere die Ausschüttung von Östrogen und Progesteron kann zu Heißhunger auf Süßes führen.5 Letztlich kann uns auch unser Mikrobiom oder die Unterversorgung mit bestimmten Nährstoffen eine Stolperfalle auf dem Weg zu einem ausgewogenen, intuitiven Essen stellen. Wenn der Körper nicht ausreichend genährt ist, dann entspricht unser Essverhalten dem eines hungrigen Kindes im Supermarkt.
Intuition oder Lust?
Wir dürfen Lust haben und müssen unsere Entscheidungen nicht nur von unserer richtigen Intuition abhängig machen. Die Kunst des intuitiven Essens ist, zu lernen, die bloße Lust auf ein Lebensmittel von der Intuition, die uns zu einem Lebensmittel rät, zu unterscheiden und bewusst zu essen. Moderne Lebensmittel mit langen Zutatenlisten und industriell produzierten Aromen, die versuchen, die natürlichen Geschmacksrichtungen nachzubauen und zu intensivieren, haben uns diese Fähigkeit allerdings zunehmend verlieren lassen. Künstliche Aromen und unnatürliche Lebensmittel führen den Körper an der Nase herum. Deswegen ist es so wichtig, das Wissen unserer Vorfahren wertzuschätzen und wiederzuentdecken.
Jahrtausendealte erfahrungsbasierte Techniken der Nahrungszubereitung, wie z. B. die Fermentation, bieten uns die Möglichkeit, zu Natürlichkeit und Intuition zurückzukehren. Das heißt nicht, dass du auf Geschmack und Genuss verzichten musst. Im Gegenteil: Unsere Vorfahren haben in jahrelanger Erfahrung mit der Kombination verschiedener Lebensmittel und Gewürze sowie verschiedenen Zubereitungsmethoden geniale Wege gefunden, Essen lecker, nährend und gut verträglich zuzubereiten.
Wissen, Gefühl & Intuition in Harmonie
Meine eigene Ernährung würde ich als rational und intuitiv beschreiben. Ich habe mir zwar ein großes Wissen über Lebensmittel und Ernährung aneignen können, aber mein Weg zum intuitiven Essen hat mir gezeigt, dass dies alleine nicht ausreicht. Mich ins Gleichgewicht zu bringen, bedeutet oft, die Ratio zu verlassen und das zu essen, was dem Verstand als unlogisch erscheint. Er muss nicht verstehen, warum ich den Apfel gedünstet, aber nicht roh vertrage. Und er muss sich damit abfinden, dass ein paar Vitamine verloren gehen könnten.
Nichts hat absolute Gültigkeit
Du merkst, dass dir Fett gut tut, aber die Medien sagen, Fett ist schlecht? Du bekommst von Selleriesaft Verdauungsprobleme, aber der angesagte Health-Guru lehrt, dass du nur damit deinen Körper entgiften kannst? Kohlenhydrate vernebeln das Gehirn, heißt es, doch seit du dem Low-Carb-Trend folgst, ist dein Schlaf schlecht und deine Menstruation bleibt aus? Oft sind wir mehr im Außen, bei dem, was andere sagen, als bei uns selbst. Ich möchte dich dabei unterstützen, dich von diesen Dogmen zu befreien, damit dein Bauch und dein Kopf in Einklang kommen. Dein Verstand ist nicht etwas, das dir im Weg steht, sondern ein Teil von dir, den es zu beruhigen und zu integrieren gilt.
Auf der anderen Seite kann mich der Verstand aber auch wieder ins Gleichgewicht bringen: Wenn ich mich z. B. wundere, warum ich auf einmal Heißhunger habe, auch wenn ich nicht gestresst oder emotional bewegt bin, und dann reflektiere, dass ich zu wenig Kohlenhydrate oder Proteine in meinen Mahlzeiten hatte. Und tatsächlich: Der Heißhunger verschwindet, wenn ich dies in meiner nächsten Mahlzeit berücksichtige, weil die Ursache wirklich rein körperlich...
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