Schweitzer Fachinformationen
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Prävention ist die Bezeichnung für Maßnahmen zur Abwendung oder Minderung von unerwünschten Ereignissen oder Zuständen, die mit gewisser Wahrscheinlichkeit eintreffen können.
Prävention setzt aber auch voraus, dass geeignete Maßnahmen zur Verfügung stehen und diese es ermöglichen, den Beginn dieser Ereignisse für die gefährdete Person positiv zu beeinflussen. Prävention stellt meistens eine Form von Intervention dar. Die Arbeit im professionellen Personenschutz stützt sich zu 75 % auf präventive Tätigkeiten und Maßnahmen, um ein Angriffsrisiko zu minimieren oder im Idealfall überhaupt zu vermeiden. Prävention ist vor allem gekennzeichnet durch vorzeitiges Erkennen von Gefahren und richtiges Handeln, um möglichen Risiken rechtzeitig aus dem Weg gehen zu können.
Selbstbehauptung ist die Fähigkeit, sich in grenzüberschreitenden Situationen der eigenen Grenzen bewusst zu sein und diese deutlich machen zu können. Das Einsetzen von Selbstbehauptungstechniken, ein selbstbewusstes Auftreten und ein frühzeitiges Wahrnehmen von Gefahrensituationen sind notwendig, um den Einsatz körperlicher Abwehrtechniken zu vermeiden.
Selbstbehauptung wird über die Arbeit an häufig auftretenden, teilweise sogar alltäglich stattfindenden Konfliktsituationen trainiert und kann im Alltag kontinuierlich weiter eingeübt werden. Selbstbehauptung ist auch gekennzeichnet durch ein dementsprechendes Auftreten, meistens in Form der eigenen aufrechten und selbstbewussten Körperhaltung (nonverbales Signal).
Als Selbstverteidigung werden die Vermeidung und die Abwehr von Angriffen auf die seelische oder körperliche Unversehrtheit eines Menschen bezeichnet.
Selbstverteidigung ist die Fähigkeit, sich oder andere in Notwehr/Nothilfesituationen mit und ohne Hilfsmittel körperlich zu verteidigen.
Selbstverteidigung ist ein Kampf zum Selbst- und Fremdschutz ohne Regeln, um einen seelischen und körperlichen Angriff abzuwehren und im Idealfall unverletzt flüchten zu können.
Die Spannweite solcher Angriffe beginnt bei Nichtbeachtung, unbedachten Äußerungen, Einnehmen von Gemeinschaftsraum und setzt sich fort über Beleidigungen, Mobbing und Körperverletzung bis hin zu schwersten Gewaltverbrechen. Dabei ist jedoch immer die Ausübung von Macht das Ziel des Täters. Die weit überwiegende Anzahl solcher Angriffe wird nicht von Fremden, sondern von Bekannten, Schulkameraden, Verwandten, Ehepartnern usw. verübt. Bei der Verteidigung gegen nicht-körperliche Angriffe spricht man heute auch von Selbstbehauptung.
In der Selbstverteidigung wird die Technik situationsbezogen ausgewählt und die Taktik während des Kampfes festgelegt. Das Selbstverteidigungsrecht ist auch im Völkerrecht (Genfer Konventionen) verankert. In bestimmten Fällen, zum Beispiel beim "Krieg gegen den Terror", ist die Berufung darauf jedoch sehr umstritten.
Selbstverteidigung sollte durch ein blitzschnelles Handeln und das Nutzen des Überraschungseffektes gekennzeichnet sein.
Adrenalin oder Epinephrin ist ein im Nebennierenmark gebildetes und ins Blut ausgeschüttetes Stresshormon. Als solches vermittelt Adrenalin eine Herzfrequenzsteigerung, einen Blutdruckanstieg, eine Bronchienerweiterung, eine schnelle Energiebereitstellung durch Fettabbau (Lipolyse) sowie die Freisetzung und Biosynthese von Glucose und reguliert die Durchblutung (Zentralisierung).
Jeder intelligente Mensch verspürt bei Bedrohung instinktiv Angst. Adrenalin kann ein positiver oder auch negativer Faktor sein. Das hängt unmittelbar mit der Persönlichkeit eines Menschen zusammen. Die größten Angstfaktoren sind Angst vor Schmerz und Angst vor Verletzungen. Eine offensive Geisteshaltung ist, Angst zu erkennen, mit ihr umzugehen und sie zu überwinden.
Das Akzeptieren, Erkennen und Überwinden der Angst ist ein wesentlicher Faktor in all meinen Kursen. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit einer Abwehrreaktion vervielfacht.
Der Sympathikus oder das sympathische Nervensystem ist neben dem Parasympathikus und dem enterischen Nervensystem (Darmnervensystem) ein Teil des vegetativen Nervensystems. Die meisten Organe werden von den ersten beiden Systemen gesteuert, die als Gegenspieler einander ergänzen und dadurch eine äußerst feine Regulation der Organtätigkeit ermöglichen. Der Sympathikus hat im Rahmen dieser Gesamtsteuerung meist eine ergotrope Wirkung, das heißt, er erhöht die nach außen gerichtete Aktionsfähigkeit bei tatsächlicher oder gefühlter Belastung (Fight or flight).
Der US-amerikanische Physiologe Walter Cannon prägte ab 1915 den Begriff fight or flight (Kampf oder Flucht). Durch die Pioniere der Stressforschung Cannon und Hans Selyein wurde dieser Begriff im deutschen Sprachraum bekannt. Die Fight-or-flight-Reaktion beschreibt die rasche körperliche und seelische Anpassung von Lebewesen in Gefahrensituationen als Stressreaktion. Die zugehörigen neurobiologischen Abläufe erforschte Cannon an der Reaktion von Tieren auf Bedrohung. Ausgang seiner wissenschaftlichen Arbeit war sein Interesse an den Hintergründen der häufig auftretenden posttraumatischen Belastungsstörungen bei Soldaten des Ersten Weltkrieges. Während der Fight-or-flight-Reaktion veranlasst das Gehirn die schlagartige Freisetzung von Adrenalin, das Herzschlag, Körperkraft (Muskelspannung) und Atemfrequenz erhöht. Bei Dauerbelastung werden zusätzlich stoffwechselanregende Hormone, wie Cortisol, von der Nebennierenrinde gebildet, da das Adrenalin zwar sofort, aber nur kurz wirksam ist. All das liefert die Energie für überlebenssicherndes Verhalten, das der Stresssituation angemessen ist: Kampf oder Flucht. Zu lang andauernder Stress kann zu Schäden oder sogar zum Zusammenbruch des Organismus führen.
Im Jahr 1988 erweiterte Jeffrey Alan Gray die Sequenz durch die freeze-Phase, die sich durch erhöhte Aufmerksamkeit und Bewegungslosigkeit kennzeichnet. Der Grund für das Erstarren ist die Hoffnung, vom Raubtier übersehen zu werden. Die Sequenz flight-or-fight hat Gray gegenüber Cannon umgedreht, da dieses eher dem Verhaltensmuster entspricht, wenn weder Flucht noch Kampf eine realistische Option ist. Dann kann die Phase freeze, also Festfrieren, mit einer Muskellähmung und der Intention, sich tot zu stellen, eintreten.
In der Selbstverteidigung können zwei Reaktionen hervorgerufen werden: Durch eine entsprechende Reaktion auf einen Angriff oder Übergriff mit nahezu übermenschlichen Kräften entgegenzuwirken oder das Erstarren durch Furcht. Durch ein praxisnahes, einsatzbezogenes und wiederholtes Training wird versucht, die Wahrscheinlichkeit des Erstarrens auf ein Minimum zu senken. Dies erfordert jedoch ein ständiges Training, vergleichbar mit einer Erste-Hilfe-Ausbildung. Nach zu langer Nichtanwendung von Erste-Hilfe-Techniken und respektiven Selbstverteidigungstechniken wird die effektive Umsetzung im Ernstfall nur schwer bzw. gar nicht mehr möglich sein.
Der Gleichgewichtssinn dient zur Feststellung der Körperhaltung und Orientierung im Raum.
Das Gleichgewicht ist elementar für alles, was wir tun, und für jede Technik, die wir ausführen. Verliert man im Kampf oder auf der Flucht in unmittelbarer Nähe des Angriffsortes das Gleichgewicht, kann das für den weiteren Ausgang des Kampfes fatale Folgen haben. Mit einem stabilen Stand kann man größtenteils Stürze, die eine schlechtere Position hervorrufen, sowie unnötige Verletzungen vermeiden. Als Laie muss ein Bodenkampf unbedingt vermieden werden. Sehr viele der hier im Buch angeführten Techniken beruhen auf Basis des Gleichgewichtsbruchs, vor allem die der Bodentechniken.
Der sichere Abstand ist die sichere Entfernung zu einem möglichen Täter, sodass dieser keinen Handlungsspielraum für An- und Übergriffe bekommt und man dadurch die Möglichkeit für eine Flucht wahrnehmen kann.
Diese Entfernung hängt von mehreren Faktoren ab: vom eigenen Gemütszustand, der eigenen körperlichen Verfassung, dem Standort, der unmittelbaren Gefährdung, die...
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