Abbildung von: Jesus als Lehrer - Mohr Siebeck

Jesus als Lehrer

Frühjüdische Volksbildung und Evangelien-Überlieferung
Rainer Riesner(Autor*in)
Mohr Siebeck (Verlag)
4. Auflage
Erschienen am 1. Mai 2023
879 Seiten
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978-3-16-162496-4 (ISBN)
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Frühjüdische Gruppen wie die Essener und Pharisäer folgten dem deuteronomistischen Ideal, ihren Anhängern die Torah einzuprägen. Diesem Ziel dienten Synagogen und ihnen angeschlossene Elementarschulen. Wie in der gesamten Antike basierte auch der frühjüdische Unterricht auf der Schulung des Gedächtnisses. Jesus von Nazareth wuchs in einer frommen Familie auf und erhielt durch Elternhaus und Synagoge eine tiefe Kenntnis der heiligen Schriften Israels. Rainer Riesner zeigt, wie Jesus als messianischer Lehrer und endzeitlicher Offenbarer auftrat. Diesen Anspruch, der verhüllt hinter seiner öffentlichen Verkündigung stand, erschloss er dem engsten Kreis seiner Jünger. Das bedeutete für sie ein herausragendes Tradierungsmotiv. Wie andere frühjüdische Lehrer fasste Jesus Kernpunkte seiner Verkündigung in kurzen, poetisch geformten Lehrsummarien zusammen, die er den Hörerinnen und Hörern einprägte. Seine originellen Gleichnisse waren aufgrund ihrer Bildhaftigkeit gut zu behalten. Weil die Jünger Jesus ständig begleiteten, konnten sie seine Lehrworte, die er wiederholt vortrug, zuverlässig memorieren. Besonders durch den von Jesus berufenen Zwölferkreis bestand eine Traditionskontinuität in die nachösterliche Zeit. Die Jesus-Überlieferung wurde wegen ihrer besonderen Autorität als eigenständige Tradition weitergegeben, die in Missionspredigt und Paränese meist nur anspielend gebraucht wurde. Schon früh unterstützten informelle schriftliche Aufzeichnungen die feste mündliche Überlieferung. Der ausschließliche Gebrauch der Kodexform weist auf eine Entstehung der synoptischen Evangelien mithilfe solcher Notizen hin.

Geboren 1950; 1969-75 Studium der Ev. Theologie in Neuendettelsau, Heidelberg, Tübingen; 1980 Promotion; 1980-82 Vikariat; 1982-87 Assistent bei Prof. Peter Stuhlmacher (Tübingen); 1989 Habilitation; 1990-97 Pfarrer im Hochschuldienst und Privatdozent für Neues Testament in Tübingen; 1997/98 Lehrstuhlvertretung TU Dresden (Biblische Theologie); 1998-2013 Professor für Neues Testament am Institut für Ev. Theologie an der Universität Dortmund; seit 2013 Prof. i. R.
  • Cover
  • Titel
  • Vorwort
  • Inhalt
  • Abkürzungen
  • Kapitel 1: Die Jesus-Überlieferung
  • 1. Die synoptische Frage
  • 1.1 Die gegenwärtige Forschungssituation
  • 1.2 Ein komplexes Phänomen
  • 1.3 Ein komplexes Entstehungsmodell
  • 2. Von der "klassischen" Formgeschichte zum "Erinnerten Jesus"
  • 2.1 Frühere und gegenwärtige Anfragen an die "klassische" Formgeschichte
  • 2.2 Hypothesen und Hypotheken
  • 2.3 Verdienste, Verluste und offene Fragen
  • 2.4 Die sogenannte Third Quest - die "Dritte Frage nach Jesus"
  • 2.5 Der "Erinnerte Jesus" im sozialen Gedächtnis
  • 3. Der Weg der Überlieferung
  • 3.1 Datierung und Personenkontinuität
  • 3.2 Die Synoptiker als Geschichtsquellen
  • 3.3 Nichtpraktische Tradierungsmotive
  • 3.4 Rabbinische Traditionsanalogien
  • 3.5 Ein erweiterter Ansatz
  • 3.6 Flexible und fixierte Mündlichkeit
  • 3.7 Tradierung und Anwendung
  • 3.8 "Gepflegte" Überlieferung
  • 3.9 Versuch einer Synthese: Von Jesus zu den synoptischen Evangelien
  • 3.10 Ein unüberwindbarer Ostergraben?
  • 4. Der Ursprung der Überlieferung
  • 4.1 Jesus als Lehrer
  • 4.2 Ältere Literatur zum Thema "Jesus als Lehrer" (bis 1990)
  • 4.3 Neuere Veröffentlichungen (seit 1990)
  • 4.4 Christologie, Soziologie und Überlieferung
  • 5. Die Analyse der Überlieferung
  • 5.1 Die Einstellung zur Überlieferung
  • 5.2 Definitionen
  • 5.3 Kriterien
  • 5.4 Beurteilungen
  • 5.5 Ziel und Aufbau der weiteren Untersuchung
  • Kapitel 2: Die Frühjüdische Volksbildung
  • 6. Das Elternhaus
  • 6.1 Der Vater als Lehrer
  • 6.2 Inhalte und Methoden
  • 6.3 Elternhaus, Frömmigkeit und Bildung
  • Exkurs I: Literatur zur alttestamentlich/frühjüdischen Bildung
  • Exkurs II: Auswendiglernen im Alten Testament
  • 7. Die Synagoge
  • 7.1 Mögliche Vorstufen
  • 7.2 Eine hellenistische Einrichtung
  • 7.3 Der Gottesdienst
  • 7.4 Rezitationen
  • 7.5 Die Schriftlesungen
  • 7.6 Schriftauslegung
  • 7.7 Synagoge und Schule
  • 8. Die Schule
  • 8.1 Vorkönigliche Zeit
  • 8.2 Die Königszeit
  • 8.3 Exilische und nachexilische Zeit
  • 8.4 Die hellenistische Zeit
  • 8.5 Resümee: Von der vorköniglichen Zeit bis zum Rabbinischen Judentum
  • 8.6 Der Elementarunterricht
  • 8.7 Unterrichtsmethoden
  • 8.8 Die Unterrichtssituation zur Zeit Jesu
  • Exkurs III: Babylonischer Talmud, Baba Bathra 21a
  • 9.1 Galiläa
  • 9.2 Die Familie Jesu
  • 9.3 Die Synagoge
  • 9.4 Die Elementarschule
  • 9.5 Schriftgelehrte Ausbildung?
  • 9.6 Außenkontakte
  • 9.7 Die Bildung Jesu
  • 9. Die Bildung Jesu
  • Kapitel 3: Die Lehrautorität Jesu
  • 10. Der Lehrer
  • 10.1 Jüdische Quellen
  • 10.2 Die Anrede
  • 10.3 Die Selbstbezeichnung
  • 10.4 Anrede und Funktion
  • Exkurs IV: Rabbi und Rabbuni
  • 11. Der Prophet
  • 11.1 Jesus als Prophet
  • 11.2 Alttestamentliche Meister-Jünger-Verhältnisse?
  • 11.3 Die frühesten prophetischen Schülerkreise
  • 11.4 Vorexilische Schriftpropheten als Lehrer
  • 11.5 Die nachexilische Entwicklung
  • 11.6 Jesus als prophetischer Lehrer
  • 12. Der "Messias"
  • 12.1 Vielfältige frühjüdische Erwartungen
  • 12.2 Der messianische Anspruch Jesu
  • 12.3 Endzeitliche Lehrer im Alten Testament
  • 12.4 Messianische Lehrer im Frühjudentum
  • 12.5 Worte messianischer Weisheit
  • 12.6 Worte eschatologischer Geltung
  • 12.7 Ein außerordentliches Tradierungsmotiv
  • Kapitel 4: Die Öffentliche Lehre
  • 13. Verkündigung vor den Volksmengen
  • 13.1 Lehrorte und Wanderpredigt
  • 13.2 Lehrweisen
  • 13.3 Aufmerksamkeitsaufforderungen
  • Exkurs V: Nicht-responsorisches Amen
  • 14. Die Sprache der Lehre
  • 14.1 Das Sprachmilieu
  • 14.2 Die Sprachen Jesu
  • 14.3 Lehrsprachen und Übersetzung
  • 15. Bewahrende Formung
  • 15.1 Mnemotechnische Funktion von Formen
  • 15.2 Statistische Beobachtungen
  • 15.3 Poetische Formung
  • 15.4 Allgemeine Einprägsamkeit
  • 15.5 Erzähltechniken
  • 15.6 Didaktisches Material in charakteristischem Stil
  • 16. Die Gespräche
  • 16.1 Streit- und Schulgespräche
  • 16.2 "Tischgespräche"
  • Kapitel 5: Die Jüngerlehre
  • 17. Der Jüngerkreis
  • 17.1 Soziologische Einordnung
  • 17.2 Lebensform
  • 17.3 Traditionsbildung
  • 17.4 Jüngerworte
  • 17.5 Hören und Sehen
  • 17.6 Fragen und Antworten
  • 17.7 Memorieren
  • 17.8 Eine "Schule" Jesu?
  • Exkurs VI: "Jünger (µa??ta?)" in der Apostelgeschichte
  • 18. Die Aussendung
  • 18.1 Geschichtlichkeit
  • 18.2 Aussendungsinstruktion
  • 18.3 Der Traditionsstoff
  • 18.4 Erste Erzählungsüberlieferung?
  • 19. Esoterische Unterweisung
  • 19.1 Rückzug in den engsten Jüngerkreis
  • 19.2 Esoterische Themen
  • 19.3 Traditionskontiniutät
  • Exkurs VII: Antike und moderne Gedächtnisleistungen
  • 20. Die ortsfesten Anhänger Jesu
  • 20.1 Der Kreis der "Sympathisanten"
  • 20.2 Schriftliche Notizen?
  • 20.3 Informelle Mitschriften und veröffentlichte Evangelien
  • Zusammenfassung: Vom messianischen Lehrer zu den Evangelien von Jesus Christus
  • Literatur
  • Stellenregister
  • Autoren- und Autorinnenregister
  • Sachregister

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