Abbildung von: 'Auschwitz drängt uns auf einen Fleck' - J.B. Metzler

'Auschwitz drängt uns auf einen Fleck'

Judendarstellung und Auschwitzdiskurs bei Martin Walser
Matthias N. Lorenz(Autor*in)
J.B. Metzler (Verlag)
1. Auflage
Erschienen am 6. Oktober 2016
552 Seiten
E-Book
PDF mit Wasserzeichen-DRM
978-3-476-00163-4 (ISBN)
36,99 €inkl. 7% MwSt.
Systemvoraussetzungen
für PDF mit Wasserzeichen-DRM
E-Book Einzellizenz
Als Download verfügbar
Ist Martin Walser ein 'geistiger Brandstifter', sein Roman 'Tod eines Kritikers' ein antisemitischer Text? Was ist überhaupt 'literarischer Antisemitismus'? Der Verfasser zeichnet die für das deutsche Selbstverständnis so signifikante Walser-Debatte nach, um davon ausgehend den Blick zurück auf das Gesamtwerk des Autors zu richten. Er setzt akribische Lektüren gegen eine Philologie des Verdachts, aber auch gegen blinde Apologie. Sein Befund: Walsers in den 1990er Jahren offenkundig gewordenen Ressentiments sind selbst in jenen Werken angelegt, die längst zum Kanon der so genannten 'Vergangenheitsbewältigung' zählen. Im Anhang ein Interview mit Martin Walser vom 15. Juli 2003. 'Die Untersuchung von Matthias N. Lorenz macht der Spekulation und Mutmaßung ein Ende.' Wolfgang Benz.

Dr. phil. Matthias N. Lorenz, wiss. Assistent an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Universität Bielefeld
  • Cover
  • Title
  • Copyright
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • 1. Einleitung: Martin Walser "revisited"
  • 1.1 Grundfragen
  • 1.2 Zu einigen Problemen der Walser-Forschung
  • 1.2.1 Walsers Wandel - Ein Problem
  • 1.2.2 Eine veränderte Perspektive auf Walsers Werk: Kontinuität
  • 1.3 Bemerkungen zur Methode: Vom Versuch, den Autor zu fassen
  • 2. Zum Begriff des Antisemitismus
  • 2.1 Zum Antisemitismus in Deutschland nach Auschwitz
  • 2.2 Zum Problem des literarischen Antisemitismus
  • 3. Über Martin Walsers "Tod eines Kritikers" und den Antisemitismusvorwurf
  • 3.1 Die Debatte um "Tod eines Kritikers"
  • 3.2 Literaturbericht zu "Tod eines Kritikers"
  • 3.3 Exkurs: Martin Walser und die Literaturkritik
  • 3.4 Analyse des Romans
  • 3.4.1 Skizze der Handlung
  • 3.4.2 Die Fassungen
  • 3.4.3 "Tod eines Kritikers" als Schlüsselroman: Das Figurenarsenal
  • 3.4.3.1 Der Roman als Abrechnung mit Marcel Reich-Ranicki
  • 3.4.3.2 Die jüdischen Nebenfiguren
  • 3.4.3.3 Zwischenergebnis I: Ein antisemitischer Roman?
  • 3.5 Exkurs: Der Roman als Reaktion auf die Walser-Bubis-Debatte
  • 4. Werkkontinuität oder -diskontinuität? Zu Martin Walsers Blick auf das jüdisch-deutsche Verhältnis
  • 4.1 "Walsers Juden"-exemplarische Beziehungen
  • 4.1.1 Martin Walser und Marcel Reich-Ranicki
  • 4.1.2 Martin Walser und Ignatz Bubis
  • 4.1.3 Martin Walser und Jurek Becker
  • 4.1.4 Martin Walser und Ruth Klüger
  • 4.1.5 Martin Walser und Victor Klemperer
  • 4.1.6 Martin Walser und Heinrich Heine
  • 4.1.7 Zwischenergebnis II: Überformung und Abwehr - die Anzeichen eines Ressentiments
  • 4.2 Die fiktionale Bearbeitung der jüdisch-deutschen Thematik in Walsers dramatischen und epischen Werken
  • 4.2.1 Die frühen Prosatexte
  • 4.2.1.1 "Halbzeit" (1960), Teil I der Anselm-Kristlein-Trilogie: Walsers erste literarische "Auseinandersetzung mit dem Faschismus"
  • 4.2.1.2 "Das Einhorn" (1966) und "Der Sturz" (1973), Teile II und III der Anselm-Kristlein-Trilogie: Klischierte Juden, skurrile Täter
  • 4.2.1.3 Zwischenergebnis III: Parallele Leidenswege und das schwindende Bewusstsein für die NS-Vergangenheit
  • 4.2.2 Die Theaterstücke der frühen 60er Jahre
  • 4.2.2.1 "Eiche und Angora. Deutsche Chronik I" (1961/62): Eine Verteidigung der braven Leute und ihrer "typisch deutschen" Eigenschaften
  • 4.2.2.2 "Der Schwarze Schwan. Deutsche Chronik II" (1961/64): Gegen eine "Verurteilung" der Täter
  • 4.2.2.3 Zwischenergebnis IV: Auschwitz (?) auf dem Theater - vom Holocaust ohne Juden
  • 4.2.3 Die Romane und Novellen der 70er und 80er Jahre sowie ein Hörspiel und ein Drehbuch
  • 4.2.3.1 Schriftstellerische Krise und Abkehr vom linkspolitischen Engagement in den 70er Jahren
  • 4.2.3.2 "Tassilo: Das Gespenst von Gattnau" (1978): Die Unmöglichkeit einer Verständigung zwischen Opfern und Tätern
  • 4.2.3.3 "Seelenarbeit" (1979): Subtext einer deutschen Opferrolle
  • 4.2.3.4 "Das Schwanenhaus" (1980): Auch eine Abrechnung mit Marcel Reich-Ranicki?
  • 4.2.3.5 "Brandung" (1985): Die "schöne Jüdin" als das personifizierte schlechte Gewissen
  • 4.2.3.6 "Dorle und Wolf" (1987) und "Jagd" (1988): Konzentrationslager ohne Juden - die Deutschen als Opfer ihrer eigenen Geschichte
  • 4.2.3.7 "Armer Nanosh" (1989): Der rechtsradikale Täter als das eigentliche Opfer
  • 4.2.3.8 Zwischenergebnis V: Das erneute Aufkommen des deutschen und damit auch des jüdischen Themas in Walsers Belletristik der 70er und 80er Jahre
  • 4.2.4 Die Romane der 90er Jahre und ein Bühnenstück
  • 4.2.4.1 "Die Verteidigung der Kindheit" (1991): Dresden = Auschwitz?
  • 4.2.4.2 "Ohne einander" (1993): Wider die Political Correctness in der jüdisch-deutschen Frage
  • 4.2.4.3 "Kaschmir in Parching. Deutsche Chronik III - Szenen aus der Gegenwart" (1994/95): Über die Instrumentalisierung einer "jüdischen Identität"
  • 4.2.4.4 "Finks Krieg" (1996): Von der Ehre des deutschen Soldaten
  • 4.2.4.5 "Ein springender Brunnen" (1998): Das Erschreiben einer "eigenen Geschichte" oder Das richtige Leben im Falschen
  • 4.2.4.6 Zwischenergebnis VI: Literarisch kodierter Antisemitismus in Walsers Alterswerk
  • 4.3 Die essayistische Bearbeitung der jüdisch-deutschen Thematik in Walsers Aufsätzen und Reden über Auschwitz
  • 4.3.1 Vorwort zu Elie Wiesels "Die Nacht" (1962)
  • 4.3.2 Über nationale Identität: "Ein deutsches Mosaik", Teil 3: "Deutsche Szene im Zug" (1963)
  • 4.3.3 Als Beobachter des Frankfurter Prozesses: "Unser Auschwitz" (1965)
  • 4.3.4 Schriftstellerische "Tendenzwende" und vergangenheitspolitische Leerstelle: Martin Walser als Essayist zwischen 1965 und 1979
  • 4.3.5 Zum Fall Filbinger und zur Verjährung von Auschwitz: "Unsere historische Schuldigkeit" (1978) und "Zur Verjährung" (1979)
  • 4.3.6 Die Volksgemeinschaft der Täter: "Auschwitz und kein Ende" (1979)
  • 4.3.7 Die Ausarbeitung des nationalen Themas in Walsers Essayistik der 80er Jahre: "Schlageter" (1981), "Tartuffe weiß, wer er ist" (1985) und "Reise ins Leben" (1988)
  • 4.3.8 "Über Deutschland reden. Ein Bericht" (1988) und die "Antigone"-Aufsätze (1989) - Der erste "Walser-Skandal" und seine Wirkung
  • 4.3.9 Die Friedenspreis-Rede "Erfahrungen beim Verfassen einer Sonntagsrede"-Der zweite "Walser-Skandal" (1998)
  • 4.3.10 Die Walser-Bubis-Debatte als "erster Antisemitismusstreit der Berliner Republik"
  • 4.3.11 Drei Besprechungen deutscher Weltkriegserfahrungen aus den Jahren um 2000: Walser über Joachim Fests "Staatsstreich", Martin Doerrys "Mein verwundetes Herz" und Jörg Friedrichs "Der Brand"
  • 4.3.12 Zwischenergebnis VII: Konstanten in Walsers essayistischer Auseinandersetzung mit Auschwitz 1962-2002
  • 5. Resümee: Die Konstruktion nationaler Identität über Auschwitz -und gegen die Juden
  • Anhang: Interview mit Martin Walser am 15.07.2003 (Christina Prüver)
  • Verzeichnis der Abkürzungen und Siglenz
  • Abkürzungen
  • Siglen für Texte Walsers
  • Gespräche mit Walser und ihre Siglen
  • Literaturverzeichnis
  • Primärliteratur
  • Sekundärliteratur und andere Quellen
  • Bibliographie der tagesaktuellen Beiträge zur Debatte um "Tod eines Kritikers"
  • Namensregister

Dateiformat: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)

Systemvoraussetzungen:

  • Computer (Windows; MacOS X; Linux): Verwenden Sie zum Lesen die kostenlose Software Adobe Reader, Adobe Digital Editions oder einen anderen PDF-Viewer Ihrer Wahl (siehe E-Book Hilfe).
  • Tablet/Smartphone (Android; iOS): Installieren Sie bereits vor dem Download die kostenlose App Adobe Digital Editions oder die App PocketBook (siehe E-Book Hilfe).
  • E-Book-Reader: Bookeen, Kobo, Pocketbook, Sony, Tolino u.v.a.m. (nur bedingt: Kindle)

Das Dateiformat PDF zeigt auf jeder Hardware eine Buchseite stets identisch an. Daher ist eine PDF auch für ein komplexes Layout geeignet, wie es bei Lehr- und Fachbüchern verwendet wird (Bilder, Tabellen, Spalten, Fußnoten). Bei kleinen Displays von E-Readern oder Smartphones sind PDF leider eher nervig, weil zu viel Scrollen notwendig ist. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.

Weitere Informationen finden Sie in unserer  E-Book Hilfe.