Markus E. Hodec
Justine - Josef K. - Antoine Roquentin
Eine Dramaturgie der Macht
libri virides Band 29
Aus der Einleitung
Das Folgende ist als hypothetische Machtgeschichte zu verstehen. Hypothetisch ist diese Geschichte, weil sie versäumt die eine Wahrheit zu präsentieren; eben diese Wahrheit nicht suchen zu wollen, stellt umgekehrt ihr größtes Potential dar. Parallel zu dieser Geschichte entwickelt sich das "methodisch-theoretische" Gerüst der Arbeit, welches kontinuierlich zu einem kritisch-praktischen Vorgehen gerät. Eine chronologische Staffelung beider Bereiche würde deren gegenseitiges Weitertragen verhindern; und damit ihre innere Bewegung, schon bevor sie beginnt, stoppen. Ich sage das, weil es notwendig ist, diese Arbeit unsystematisch zu lesen. Das philosophische Handwerkszeug muss sich bei dieser Geschichte gemeinsam mit dem literarischen Material entwickeln, sonst sind beide dahin. Eine methodologische Vorabklärung im Sinne des derzeitigen wissenschaftlichen Geschmacks nähme nicht nur das Ende dieser Arbeit vorweg - wohlgemerkt müsste dann die ganze Geschichte zum Verständnis nacherzählt werden - sondern machte deren praktischen Sinn gleich ganz zu Nichte.
Diese Dramaturgie arbeitet an der Skizzierung von Macht und deren Typologie anhand dreier Romane. Diese sind erstens Justine oder die Leiden der Tugend von Donatien Alphonse François de Sade aus dem Jahr 1797. Zweitens Der Prozess von Franz Kafka aus dem Jahr 1925. Den finalen Akt bildet Jean-Paul Sartres Der Ekel aus dem Jahr 1938. Die Auswahl dieser literarischen Grundmauern folgt der Überzeugung, dass sie sich geradezu aufdrängen für eine Geschichte der Macht und der Machtformen. Jedem Roman ist damit ein eigener Abschnitt zugeordnet, der eine spezifische Stufe der Machtanalyse darstellen soll, die sich an dem Analysestrang zwischen Friedrich Nietzsche und Michel Foucault aufbaut, welche die begrifflichen und analytischen Fundamente stellen. Daraus ergibt sich folgende Übersicht über die Abschnitte dieser Machtgeschichte:
- Sadistisch - Reale Macht
- Kafkaesk - Symbolische Macht
- Ekelhaft - Imaginäre Macht
Die Flucht nach vorne in die literarischen Welten von Justine, Josef K. und Antoine Roquentin gibt einer Machtgeschichte einerseits klare Charaktere und ermöglicht andererseits große Freiheiten in der Beschreibung ihrer Machtsituationen. - Jenseits von Gut und Böse handelt von der "Sammlung des Materials, begriffliche[n] Fassung und Zusammenordnung eines ungeheuren Reichs zarter Werthgefühle und Werthunterschiede, welche leben, wachsen, zeugen und zu Grunde gehn[.]" Nietzsche versucht eine Typenlehre der Moral; mein Wunsch ist es die begonnene Arbeit an einer Typologie der Macht aufzunehmen.
Wien/Prag, 2016
Markus E. Hodec
Reihe
Sprache
Verlagsort
Dateigröße
ISBN-13
978-3-86945-942-4 (9783869459424)
Schlagworte
Schweitzer Klassifikation
Thema Klassifikation
DNB DDC Sachgruppen
Dewey Decimal Classfication (DDC)
BIC 2 Klassifikation
BISAC Klassifikation
Warengruppensystematik 2.0
EINLEITUNG
SADISTISCH
1.1 GENEALOGIE UND HERKUNFT
1.2 DAS GLÜCKLICHE LASTER
1.3 FREUD' ÜBER LEID
1.4 DIE STARKEN UND DIE SCHWACHEN
1.5 ERWACHEN DES SUBJEKTS
1.6 DER WANDELBARE WERT DER TUGEND
1.7 FREIHEIT UND SCHICKSAL
1.8 TRIUMPH DER GERECHTIGKEIT
1.9 JEROME ODER DIE MAßLOSIGKEIT
1.10 DAS VORRECHT
1.11 ZYNISMUS
1.12 FREIHEIT UND VERBRECHEN
1.13 JUSTINES APPELL
1.14 EXKURS: WELCHE FARBE HAT DIE GENEALOGIE?
KAFKAESK
2.1 ZWANG ZUR BERECHENBARKEIT
2.2 SCHULD
2.3 MACHT DER PRIESTER
2.4 VERINNERLICHUNG DER SCHULD
2.5 VERSUCHTE WUNDREINIGUNG
2.6 WAS IST DAS GESETZ?
2.7 DER SCHULDIGE LEIB
2.8 BOTENDIENST
2.9 DAS SCHLECHTE GEWISSEN
2.10 SCHÄME DICH!
2.11 MEHR LICHT
EKELHAFT
3.1 ERSTE BERÜHRUNG MIT DEM EKEL
3.2 ORTE DER UNERTRÄGLICHKEIT
3.3 DER WILLE DES AUTODIDAKTEN
3.4 ICH BIN JETZT
3.5 ZWEITE BERÜHRUNG MIT DEM EKEL
3.6 ASKETISCHE IRRWEGE
3.7 WERT DES WARUM
3.8 DRITTE UND LETZTE BERÜHRUNG MIT DEM EKEL
3.9 ZEIT ZU HANDELN
3.10 WERT DER WAHRHEIT
3.11 EXKURS: ROQUENTIN, DER AUTOR
3.12 WEHRLOSIGKEIT UND OHNMACHT
FAZIT
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