4. Behauptung:
Lockdowns sind alternativlos
Fakt ist: Diese Behauptung ist falsch.
Die österreichische Bunderegierung verhängte im November 2020 einen weiteren kompletten Lockdown.49 Vizekanzler Werner Kogler resümierte damals, dass es notwendig sei, das Leben drastisch einzuschränken. Es gehe jetzt darum, Leben zu retten, "vielleicht sogar das eigene Leben". Der Vizekanzler meinte damals, dass der Zustand in den Krankenhäusern "bereits besorgniserregend" sei. Man wolle mit dem Lockdown eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern.
Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder bezeichnete den harten Lockdown in Deutschland ab dem 16. Dezember 2020 als "alternativlos".50 Seit Beginn der Pandemie beschworen Regierungspolitiker und Mainstream-Medien immer und immer wieder eine "Überlastung der Intensivstationen", die nur mit Lockdowns zu verhindern sei.51 Dabei wurden die Intensivbetten-Zahlen teilweise manipuliert.52
Schweden handelte sinnvoll
Ein Land in Europa hat in der gesamten Zeit der Pandemie keinen einzigen Lockdown eingeführt: Schweden. Zunächst wurde Schweden als Negativ-Beispiel hingestellt, die dortige Regierung als verantwortungslos um nicht zu sagen "verrückt", bezeichnet.53
Ein Vergleich der Todeszahlen zwischen Deutschland, Schweden und Österreich zeigt, dass Schweden vergleichsweise gut durch die COVID-19-Pandemie gekommen ist. Schweden, das im Übrigen auch wesentlich weniger testete und kaum Beschränkungen hatte - sogar bei Rettungssanitätern und in Krankenhäusern gab es keine Maskenpflicht - hat bis jetzt weniger COVID-19-Tote als Österreich, obwohl die Bevölkerung dort deutlich größer ist.54 Im Vergleich zu Deutschland ist die Anzahl der Toten pro Kopf der Bevölkerung nicht wesentlich höher. Und das, obwohl es während der ersten Welle in Schweden in den Altersheimen überproportional viele Tote gab, weil die vulnerable Bevölkerung anfangs zu wenig geschützt wurde.
Rückblickend betrachtet war die Politik der schwedischen Regierung überhaupt nicht verrückt, sie war genial, weil immer mehr wissenschaftliche Studien und Expertengremien aufzeigen, dass Lockdowns langfristig nichts bringen, im Gegenteil.
Schweden: Bestätigte COVID-19 Fälle und COVID-19 Tote Österreich: Bestätigte COVID-19 Fälle und COVID-19 Tote
Deutschland: Bestätigte COVID-19 Fälle und COVID-19 Tote
Quelle: WHO COVID-19 Dashboard, 8.12.2022: Deutschland, Schweden und Österreich 54
Sehr früh war klar: Lockdowns bringen medizinisch nichts!
Anfang 2021 wurde eine Studie der Stanford University, mit John Ioannidis als Erstautor, veröffentlicht. Diese Studie, deren Daten bereits 2020 erhoben wurden, kam zu dem Ergebnis, dass die restriktiven Maßnahmen, vor allem Lockdowns, keine substantiellen Vorteile gegenüber gemäßigteren Maßnahmen bieten.55 Die Autoren urteilten außerdem, dass - selbst wenn Lockdowns kleine Vorteile hätten - diese die zahllosen Schäden dieser aggressiven Maßnahme nicht ausgleichen können. Man hätte also Lockdowns spätestens 2021 "begraben" können, doch wissenschaftliche Daten wurden und werden bis heute ignoriert. Noch immer werden Lockdowns als mögliche Maßnahme für den Winter 2022 nicht ausgeschlossen.56 Dabei nutzt man auch die Unwissenheit und Angst der Bevölkerung aus.
Lockdowns sind bewiesenermaßen epidemiologisch sinnlos, richten aber dafür enormen Schaden an. Auch eine Studie der Universität München kommt zu dem Schluss, dass Lockdowns das Infektionsgeschehen kaum beeinflussen.57 Im Mai 2022 wurde eine umfangreiche Studie der Johns Hopkins University veröffentlicht, die die Effekte von Lockdowns untersuchte.58 Auch diese Studie konnte nur einen "schwachen bis keinen Effekt von Lockdowns auf die COVID-19-Sterblichkeit" feststellen. Im Rahmen der Lockdowns wurden aber massivste Schäden für das Gesundheitswesen, die Bildung unserer Kinder, die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft - ohne mit der Wimper zu zucken - in Kauf genommen. Die psychische Belastung bis hin zur Suizidgefährdung stieg in der Bevölkerung an.59
Keine belastbaren Daten erhoben
Der deutsche Sachverständigenausschuss stellte in seiner "Evaluation der Rechtsgrundlagen und Maßnahmen der Pandemiepolitik" fest, dass die Wirkung eines Lockdowns unter anderem von der Dauer der Maßnahme, der Altersstruktur und der Mitarbeit der Bevölkerung abhängt. Je länger ein Lockdown dauert und je weniger Menschen bereit sind, die Maßnahme mitzutragen, desto geringer ist der Effekt und umso schwerer wiegen die nicht beabsichtigten, die nicht intendierten Folgen.60
Ergänzend erklärte der deutsche Sachverständigenausschuss auch, dass sich die Stärke des Lockdown-Effekts nicht kausal und umfassend abschätzen lässt. Dies gilt auch für die nichtintendierten Wirkungen. Studien zeigen deutliche Defizite in der Vorsorge und Versorgung im Gesundheitsbereich während der Lockdowns.
Der deutsche Sachverständigenausschuss untersuchte auch eine spezielle Form des Lockdowns, nämlich die 2G-Beschränkungen. Er stellte fest, dass "der Grad der Wirkung zumindest zweifelhaft bleibt, insbesondere bezüglich einer Verhinderung von Hospitalisierungen." Mit anderen Worten: Es gibt keine aussagekräftigen Daten, die zeigen würden, dass 2G-Beschränkungen irgendetwas bringen. Dennoch wurden große Teile der Bevölkerung rücksichtlos entrechtet und diskriminiert.61
Gesundheitssystem wurde schon vor Corona kaputtgespart und überlastet
Lockdowns wurden immer mit der Begründung verhängt, dass eine Überlastung des Gesundheitssystems vermieden werden müsse. Dazu muss festgestellt werden, dass in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten die Gesundheitssysteme in ganz Europa heruntergefahren, um nicht zu sagen kaputt gespart wurden.62,63
Das muss man zunächst einmal verstehen, um die teilweise verzweifelten Maßnahmen der Regierungen in Europa einordnen zu können. Wir hatten und haben schlichtweg nicht das Personal und die medizinische Infrastruktur, um ein paar hundert zusätzliche Intensivpatienten in Österreich oder ein paar tausend in Deutschland zu versorgen. Kein Regierungspolitiker wollte und will das aber eingestehen. Unter anderem deshalb wurden in den vergangenen Jahren aktionistisch Maßnahmen verordnet, ohne überhaupt zu wissen, ob diese etwas bringen.
Der Preis für Lockdowns ist viel zu hoch
Den endgültigen wissenschaftlichen Todesstoß versetzte den Lockdowns eine Studie64, die zu einem eindeutigen Ergebnis kam: Für die Annahme, dass Lockdowns bei der Spanischen Grippe oder der COVID-19-Pandemie effektiv waren, gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Im Gegenteil: Das "Preisschild der Lockdowns" ist verheerend hoch.
Neben der Zerstörung der Wirtschaft, der Abnahme des Wohlstands, des Bildungsausfalls für unsere Kinder, der drastischen psychischen und sozialen Schäden für unsere Gesellschaft kosten Lockdowns auch sehr viele Menschenleben. Durch die enge Verbindung zwischen dem abgenommenen Wohlstandsgrad und der Gesundheit kosten die Schäden der Lockdowns rund zwanzigmal mehr Lebensjahre als sie retten. Die Wissenschaftler fordern daher endlich eine genaue Kosten-Nutzen-Rechnung und eine öffentliche Diskussion über den Sinn von Lockdowns, die bisher aber bewusst vermieden oder sogar boykottiert wurde.
49 https://www.bundeskanzleramt.gv.at/bundeskanzleramt/nachrichten-der-bundesregierung/2020/bundeskanzler-kurz-helfen-wir-zusammen-und-schaffen-wir-die-trendwende.html
50 https://www.zeit.de/news/2020-12/13/soeder-harter-lockdown-alternativlos-incorona-katastrophe?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.startpage.com%2F
51 https://www.diepresse.com/6061567/oesterreichs-intensivstationen-droht-ueberlastung
52 https://www.stern.de/politik/deutschland/intensivbetten-betrug--das-ist-freiheitsberaubung-30567954.html
53 ttps://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Corona-Pandemie-Kampf-gegen-Coronavirus-in-Schweden-Verrueckt-oder-genial-id57422881.html
54 https://covid19.who.int/
55 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7883103/
56 https://www.focus.de/gesundheit/news/fachleute-sagen-wann-wir-eine-lockdown-option-brauchen_id_119962004.html
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