Abbildung von: Ratgeber Autismus-Spektrum-Störungen - Hogrefe

Ratgeber Autismus-Spektrum-Störungen

Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher
1. Auflage
Erschienen am 10. Juli 2017
64 Seiten
E-Book
PDF mit Wasserzeichen-DRM
978-3-8409-2705-8 (ISBN)
8,99 €inkl. 7% MwSt.
Systemvoraussetzungen
für PDF mit Wasserzeichen-DRM
E-Book Einzellizenz
Als Download verfügbar
Der Ratgeber liefert aktuelles und kompaktes Wissen zur Autismus-Spektrum-Störung. Es wird erläutert, was genau sich hinter dem Begriff der "Autismus-Spektrum-Störungen (ASS)" verbirgt, woran man eine Autismus-Spektrum-Störung erkennen kann, welche typischen Verhaltensweisen und praktischen Schwierigkeiten im Alltag auftreten können und was über die Entstehung von ASS bekannt ist.
Der Ratgeber zeigt weiterhin auf, welche spezifischen Möglichkeiten der Förderung und Behandlung derzeit zur Verfügung stehen. Betroffenen selbst, Eltern, Lehrern und Erziehern wird vermittelt, was sie selbst tun können, wann professionelle Hilfe notwendig wird und welche Maßnahmen weniger hilfreich sind. Zahlreiche konkrete Hinweise ermöglichen es, die Verhaltensweisen von Betroffenen besser verstehen zu können und mit den Betroffenen im Alltag hilfreich und fördernd umzugehen. Schließlich wird über evidenzbasierte Interventionen sowie weitere Unterstützungsmöglichkeiten und deren Finanzierung informiert.
Reihe
Auflage
1. Auflage 2017
Sprache
Deutsch
Verlagsort
Göttingen
Deutschland
Zielgruppe
Eltern, Lehrer, Erzieher, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychiater, Pädiater, Psychotherapeuten, Psychiater, Schulpsychologen, (Sozial-) Pädagogen, Logopäden, Ergotherapeuten sowie Mitarbeiter in Familienberatungsstellen.
Dateigröße
3,54 MB
ISBN-13
978-3-8409-2705-8 (9783840927058)
DOI
10.1026/02705-000
Schlagworte
Schweitzer Klassifikation
Thema Klassifikation
Newbooks Subjects & Qualifier
DNB DDC Sachgruppen
BIC 2 Klassifikation
BISAC Klassifikation
Warengruppensystematik 2.0
1 - Zielsetzung des Ratgebers und Inhalt [Seite 7]
2 - 1Fallbeispiele [Seite 11]
3 - 2Symptomatik [Seite 16]
3.1 - 2.1 Woran erkenne ich ein Kind mit einerAutismus-Spektrum-Störung? [Seite 16]
3.2 - 2.2 In welchen Situationen treten Probleme auf? [Seite 19]
3.3 - 2.3Wann werden die Auffälligkeiten als ASS bezeichnet? [Seite 20]
3.4 - 2.4 Müssen in allen drei Kernbereichen Probleme auftreten? [Seite 21]
3.5 - 2.5 Können diese Probleme auch Hinweise auf andere Störungen sein? [Seite 24]
3.6 - 2.6 Welche weiteren Schwierigkeiten und Erkrankungen treten häufig noch auf? [Seite 26]
4 - 3Selbstständigkeit und praktische Probleme im Alltag [Seite 28]
5 - 4 Was sind die Ursachen einer Autismus-Spektrum-Störung? [Seite 31]
6 - 5Was kann man tun? [Seite 32]
6.1 - 5.1Was können Eltern tun? [Seite 33]
6.2 - 5.2 Was können Lehrerinnen und Lehrer tun? [Seite 41]
6.3 - 5.3Was können Kinder und Jugendliche tun? [Seite 46]
6.4 - 5.4Welche Psychotherapiemethoden sind wirksam? [Seite 49]
6.5 - 5.5Welche Medikamente sind wirksam? [Seite 53]
6.6 - 5.6Welche weiteren Therapien sind sinnvoll? [Seite 54]
6.7 - 5.7Bedenkliche Therapiemethoden [Seite 55]
7 - 6Welche Kosten werden von Krankenkassen, Sozial- oder Jugendämtern übernommen? [Seite 57]
8 - 7Weitere Unterstützung [Seite 58]
9 - 8Und wenn mein Kind erwachsen wird? [Seite 61]
2 Symptomatik (S. 14-15)

2.1 Woran erkenne ich ein Kind mit einer Autismus-Spektrum-Störung?

Sie haben sicher bemerkt, dass die vorgestellten Kinder sich sehr stark in ihrem Verhalten und ihren Schwierigkeiten unterscheiden. Vielleicht sind Ihnen aber auch Gemeinsamkeiten aufgefallen?

Im Folgenden werden wir die wichtigsten diagnostischen Merkmale einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) beschreiben. Der Begriff "Autismus- Spektrum" bezeichnet eine ganze Bandbreite an verschiedenen Symptomen, die je nach Bereich stärker oder schwächer ausgeprägt sein können. Für die Diagnose einer ASS müssen nicht immer alle Symptome vorliegen. Allerdings müssen die vorhandenen autismusspezifischen Symptome einen gewissen Schweregrad aufweisen und das Kind sowie die Familie im Alltag beeinträchtigen. Daneben kommen auch weitere Verhaltensauffälligkeiten bei den Kindern und Jugendlichen vor, die jedoch nicht zu den Diagnosekriterien gehören und deshalb hier nicht gesondert beschrieben werden. Eine ASS kann ab etwa dem 2. Lebensjahr erkannt und diagnostiziert werden. Die zentralen autismusspezifischen Symptome werden den folgenden Kernbereichen zugeordnet: Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und der Kommunikation sowie stereotype, sich wiederholende Verhaltensmuster und eingeschränkte Interessen und Aktivitäten.

Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktion zeigen sich in der Kontaktgestaltung mit anderen Menschen. Joscha beispielsweise hat Schwierigkeiten, mit anderen Kindern in eine adäquate Kontaktgestaltung zu treten. Das äußert sich darin, dass er andere kneift, anstatt zu fragen, ob er mitspielen kann. Katharina empfindet das Verhalten ihrer Klassenkameraden als undurchsichtig, sodass sie sich zurückzieht und Interaktionen vermeidet. Ferdinand lässt andere nicht zu Wort kommen, sodass keine Wechselseitigkeit in der Unterhaltung entstehen kann, und Maxi fängt an zu schreien, wenn andere etwas tun, was ihr nicht gefällt, anstatt es angemessen mitzuteilen, obwohl sie einige Worte sprechen kann. Zudem nutzt Maxi auch keine alternativen sprachfreien Mittel zur Interaktion, wie Blickkontakt oder Gesten, um ihre Wünsche zu äußern. Obwohl die Verhaltensweisen der vier Kinder sehr unterschiedlich sind, betreffen sie alle Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion mit anderen Menschen. Auch soziale Signale wie Blickkontakt, Mimik und Gestik werden nicht oder nur reduziert zur Gestaltung von Interaktionen eingesetzt (z. B. um Interesse zu signalisieren). Sicher ist Ihnen bei der Beschreibung der Kinder auch aufgefallen, dass keines der Kinder über andauernde Freundschaften verfügt. Viele Menschen mit ASS weisen mangelnde Kompetenzen zum Aufbau von Beziehungen oder Freundschaften zu Gleichaltrigen auf. Das liegt auch daran, dass sie sich so schwer tun, eine wechselseitige Interaktion zu gestalten und innere Zustände auszudrücken. Sie wirken so häufig auf sich selbst bezogen und wenig interessiert an der Befindlichkeit oder den Interessen des Gegenübers. Das Sozialverhalten erscheint für Außenstehende manchmal merkwürdig oder unangemessen. Ferdinand haut beispielsweise auf den Tisch und brüllt, um für Ruhe zu sorgen. Er kann, wie viele andere Menschen mit ASS, die Absichten und Gefühle seiner Klassenkameraden nicht nachvollziehen, weil es ihm sehr schwer fällt, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Gleichzeitig kann er sein eigenes Verhalten nicht flexibel an die jeweilige Situation anpassen. Auffälligkeiten in der sozialen Interaktion betreffen demnach verschiedene, manchmal merkwürdig wirkende Verhaltensweisen, die sich in der Kontaktgestaltung mit anderen Menschen beobachten lassen.

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