Die neuere Institutionenökonomik schaut inzwischen auf eine rund 40-jährige Entwicklung zurück und hat sich im Kanon der modernen Ökonomik dauerhaft etabliert. Für Dogmenhistoriker ist dies ein hinreichender Grund sich mit dieser Entwicklung etwas ausführlicher zu beschäftigen, zumal sich die institutionenökonomischen Fragestellungen deutlich gewandelt haben. Dominierten ursprünglich Fragen danach, unter welchen Bedingungen Hierarchien oder Märkte die jeweils vorteilhaftere Organisationsform darstellen oder wie asymmetrische Informationsverteilungen an Märkten wirken, so hat sich der Fokus im Laufe der Zeit von mikroökonomischen zu eher makroökonomischen Fragestellungen verschoben. Vor allem die Arbeiten von Douglass North und die neueren Beiträge von Daron Acemoglu und James Robinson untersuchen die Bedeutung der Institutionen für die langfristige ökonomische Entwicklung von Gesellschaften bzw. Nationen. Mit dieser Hinwendung zu Fragestellungen der langfristigen ökonomischen Entwicklung öffnet sich die Ökonomik sowohl dem wirtschaftsgeschichtlichen als auch dem politologischen Diskurs.
'Continuity and Change in New Institutional Economics'
During the last 40 years New Institutional Economics has become a well-established field in economics. The 'Ausschuss für die Geschichte der Wirtschaftswissenschaften' (committee on the history of economic thought) of the Verein für Socialpolitik has discussed this development of New Institutional Economics. The revised papers which were originally presented at the meeting in 2015 are published in this volume. The topics range from the history of institutional economics to recent discussions on the impact of institutions on comparative economic development.
»Ein insgesamt sehr lesenswerter Band für alle, die an der Entwicklung der neueren Institutionenökonomik interessiert sind.« Prof. Dr. Dirk Sauerland, in: Journal of Economics and Statistics, online erschienen am 10.04.2019
»Aufgrund der Vielfalt der aufgegriffenen theoretischen Aspekte und behandelten historischen Fälle ist der Sammelband allen an Wirtschaftsgeschichte, Wirtschaftssoziologie und Institutionenökonomie Interessierten wärmstens zu empfehlen.« Michael Mesch, in: Wirtschaft und Gesellschaft, Jg. 44, Heft 4/2018
Volker Caspari is professor (emerit) for economic theory at TU Darmstadt. Since October 2019 he is senior professor of economics at Goethe University Frankfurt / M., where he teaches and researches on the economics of growth, on the historical development of economies and on the history of economic thought. He was born in Frankfurt/Main and studied economics at the Goethe University in Frankfurt / M., Where he also received his doctorate and habilitation. In 1984 he was Theodor Heuss lecturer at New School University, New York. He has researched and published on topics of capital theory, growth and long-term economic development, micro foundations of Macroeconomics as well as the history of economic theory.
Volker Caspari ist Professor (emerit) für Wirtschaftstheorie an der TU Darmstadt. Seit Oktober 2019 ist er Seniorprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Goethe-Universität Frankfurt/M, wo er zu Fragen der Wachstumstheorie und -empirie, über historische Entwicklung von Wirtschaftsformen und zur Geschichte der ökonomischen Theorien lehrt und forscht. Er wurde in Frankfurt/Main geboren und studierte VWL an der Goethe-Universität in Frankfurt/M., wo er auch promovierte und sich habilitiert hat. 1984 war er Theodor Heuss-Dozent an der New School University, New York. Er hat zu Themen des Wachstums und der langfristigen Wirtschaftsentwicklung, zur Mikrofundierung der Makroökonomie, der Kapitaltheorie sowie zur Geschichte der ökonomischen Theoriebildung geforscht und publiziert.
Birger P. Priddat
Die Zeit der Institutionen. Geschichte und Theoriegeschichte der Institutionenökonomie
Joachim Zweynert und Ivan Boldyrev
Neueste Institutionenökonomik und neue Brücken zwischen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Gerhard Wegner
Institutionenökonomische Narrative für die Entstehung des Kapitalismus - eine konstruktive Kritik und das Beispiel Preußens
Volker Caspari
Warum Nationen scheitern - Acemoglus Anwendung der Institutionenökonomik auf die Wachstums- und Entwicklungsforschung
Alexander Ebner
Zwischen Interesse und Kognition: Der konzeptionelle Wandel kultureller Faktoren in Douglass Norths Theorie wirtschaftlicher Entwicklung
Toni Pierenkemper
Gregory King (1648-1712). Buchillustrator und Sozialstatistiker. Zur Geschichte von Wirtschaftsstatistik und National Accounting