Skeptizismus Sprache und literarischen Formen gegenueber kennzeichnet das 20. Jahrhundert. Davon zeugen Stroemungen wie Futurismus, Expressionismus, Dadaismus und Philosophen wie Fritz Mauthner und Ludwig Wittgenstein. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die nunmehr desillusionierten Schriftsteller/innen noch skeptischer geworden und wollten Sprache und Literatur von Grund auf erneuern, deshalb experimentierten sie mit allen Komponenten der Sprache, mit Saetzen, Woertern, Buchstaben, Konsonanten und Vokalen. Die radikalsten Schriftsteller dieser Stroemung bildeten in OEsterreich eine Gruppe, die 1958 offiziell als 'Wiener Gruppe' bezeichnet wurde und ab den sechziger Jahren zahlreiche nunmehr bekannte Autoren/innen beeinflusste. Aber nur ganz wenige zeitgenoessische Schriftsteller/innen, die sogenannten Fortsetzer/innen der Wiener Gruppe wie Elfriede Gerstl, Heimrad Baecker, Franz Josef Czernin, Elfriede Czurda, Anselm Glueck, Bodo Hell, Reinhard Priessnitz, Ferdinand Schmatz und Liesl Ujvary, widmen sich dieser extrem experimentellen Literatur. Eine aufmerksame Analyse, vor allem was Elfriede Gerstl betrifft, zeigt, dass sich diese Autoren/innen in ihrer Literatur mit den neuesten Kommunikationstheorien (Norbert Wiener, Juergen Habermas, Hans Robert Jauss) beschaeftigen und auf sarkastisch-ironische und semiotische Art mit Sprache und literarischen Formen experimentieren, was sie zu 'zerebralen AEsthetizisten' werden laesst, deren Literatur nicht mehr der post-modernen, post-traditionellen, post-sozialen, post-avantgarde, kybernetischen AEra angehoert, sondern eine 'neo-kybernetische' Epoche einleitet.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Verlagsgruppe
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Illustrationen
Maße
Gewicht
ISBN-13
978-90-420-0030-8 (9789042000308)
Schweitzer Klassifikation