DER EWIGE SOHN - DAS TRAGISCHE LEBEN DES AUGUST VON GOETHE
August von Goethe fristet in der allgemeinen Wahrnehmung ein trauriges Dasein als Sohn seines berühmten Vaters und schwarzes Schaf der Familie. Stephan Oswald erzählt seine Geschichte erstmals aus seiner eigenen Perspektive. Gestützt auf zahlreiche unbekannte Quellen, macht er einen ganz anderen Menschen sichtbar und eröffnet zugleich einen intimen Einblick in das Leben am Frauenplan und die Verhältnisse im klassischen Weimar.
Was weiß man über August von Goethe? Dass er ein Alkoholproblem hatte, ist bekannt und soll zu seinem frühen Tod geführt haben. Überhaupt soll er seinem Namen wenig Ehre gemacht haben. Doch August stieg nach seinem Jurastudium rasch in der herzoglichen Verwaltung Weimars auf und wurde mit gerade mal 34 Jahren zum Geheimen Kammerrat ernannt. Er gehörte dem Hof an, heiratete eine Frau aus altem Adel und war ein angesehenes Mitglied der Weimarer Gesellschaft. Wie Stephan Oswald entdeckt hat, unternahm er eigene literarische Versuche - die erhaltenen Fragmente werden hier erstmals veröffentlicht. Wahr ist allerdings auch, dass sein Vater ihn mehr und mehr zu seinem Faktotum machte, zum Assistenten in allen möglichen Angelegenheiten. Stephan Oswalds einfühlsame und lebendig geschriebene Biographie zeigt, in welchem Maße der Schatten des Vaters auf August lastete und seiner Entfaltung enge Grenzen setzte. Hier liegt die ganze Tragik dieses Lebens.
- Die erste aus den Quellen gearbeitete Biographie seit über 100 Jahren
- August von Goethes Leben erstmals aus seiner eigenen Perspektive
- Mit der Erstpublikation von August von Goethes bislang unbekannten literarischen Versuchen
- Das Buch eröffnet zugleich einen intimen Einblick in das Leben im Hause Goethe
Stephan Oswald hat an verschiedenen italienischen Universitäten deutsche Sprache und Literatur gelehrt. Schwerpunkte seiner Forschung sind u. a. die Geschichte des deutschen Italienbildes und der kulturellen Beziehungen beider Länder sowie das Werk Johann Wolfgang von Goethers.
1. Was blieb: Der römische Nachlass
2. Ein Zerrbild
3. Eine Kindheit in Weimar
4. Schulzeit
5. Geologie und Mineralogie
6. Studium in Heidelberg und Jena
7. Kammerrat und Kammerherr
8. Freiwilliger in den Befreiungskriegen
9. Ottilie von Pogwisch - Szenen einer Ehe
10. Eine Reise nach Berlin
11. Das Faktotum
12. Italienreise
13. Tod in Rom
14. Ein zweifelhaftes Vermächtnis
15. Charakterzüge
16. Vater und Sohn
17. Schluss
18. Autobiographische und literarische Texte
Anhang
Danksagung
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Bildnachweis
Personenregister
"Oswald - und das ist die herausstechende Qualität seines Buches - zeigt wieder einmal, dass die Konzentration auf minutiöse Quellenausdeutung der Königsweg des biografischen Handwerks ist. Jede Nebensache wird, wenn belegt und im Detail beschrieben, zur Hauptsache."
DIE ZEIT, Golo Maurer
"Spannend und sprachlich brillant . Mit psychologischen Feingefühl befreit Oswald ihn aus dem Schatten des übergroßen Vaters und erzählt dabei ein Stück Sittengeschichte der Weimarer Klassik."
mdr, Reinhold Jaretzky
"Seine Studie über August von Goethe glänzt durch enorme Spritzigkeit. Der amüsante und erfrischende Stil schließt wissenschaftliche Präzision freilich nirgendwo aus."
mdr KULTUR, Ulf Heise
"Der ersten Biografie August von Goethes, die dem Dichterspross endlich wohl will und von dem Germanisten Stephan Oswald stammt, können wir jetzt dank fundierter Recherchen des Autors erstaunliche Dinge entnehmen."
Die WELT, Tilman Krause
"Hochsensibel, bisweilen herzzerreißend . aber dennoch stets wissenschaftlich fundiert, gibt Oswald Einblick in das tragische und erbarmungslose Leben Augusts"
Kleine Zeitung, Julian Mechilar
"Eine tolle, spannende Biografie - auch über den Vater."
Der Standard, Michael Wurmitzer
"Mit psychologischem Feingefühl befreit Stephan Oswald August von Gothe aus dem Schatten des übergroßen Vaters und erzählt dabei fesselnd ein Stück Sittengeschichte."
3sat kulturzeit, Reinhold Jaretzky
"Wir erfahren etwas über August von Goethe anhand von Fakten und Archivmaterial, wir bekommen auch Einblicke in die Privatsphäre des alten Goethe. ... Das bringt atmosphärisch viel für das Buch."
Deutschlandfunk Kultur Lesart, Michael Opitz
"Die erste Biografie über August von Goethe versucht die Ehrenrettung einer unglücklichen Existenz. Man erfährt viel über die Zeit, es ist herzzerreißend traurig - und zuweilen schrecklich komisch."
Die Presse, Karl Gaulhofer
"Nach allen Regeln der Biographenkunst. . Das Bild seines Ringens blieb der Nachwelt erhalten. Stephan Oswald hat es in einen würdigen Rahmen gestellt."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Andreas Kilb
"Eine 'Ehrenrettung' des 'angeblich missratenen Sohnes' war überfällig. . Oswald hat sich dieser Aufgabe so engagiert wie umfassend angenommen."
neues deutschland, Klaus Bellin