Eine Chronik ist mehr als eine parataktische Aneinanderreihung von Fakten. Sie erzählt auch eine Geschichte. Dies zeigt exemplarisch die Untersuchung der bisher wenig beachteten spätantiken Chronik des nordafrikanischen Bischofs Victor von Tunnuna (ca. 565). Er berichtet für die Jahre nach dem Konzil von Chalcedon (451) und dem 2. Konzil von Konstantinopel (553) mit einem regionalen Schwerpunkt auf Nordafrika von den Geschehnissen rund um den sogenannten Drei-Kapitel-Streit. Eine Analyse der Auswahl und Gestaltung der Einzelbeiträge in der Chronik verdeutlicht, inwiefern Victor von Tunnuna mit der Geschichte der Gruppe der wenigen verbleibenden Verteidiger der Drei Kapitel die Geschichte der Märtyrer und Bekenner unter den Vandalen fortschreibt und sie als Vergangenheit seiner eigenen Gruppe in Anspruch nimmt. Die Analyse erwächst aus der Untersuchung und Neubewertung der Geschichte des Chroniktextes, die vor allem den spanischen Überlieferungskontext in den Blick nimmt.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2021
Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Fadenheftung
Gewebe-Einband
Maße
Höhe: 24 cm
Breite: 17 cm
Dicke: 4.3 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-515-13380-7 (9783515133807)
Schweitzer Klassifikation