Elayne Kevarian gestattete sich den kleinsten Anflug von Stolz. Fünf Monate hatte es bis zu diesem Moment gedauert. Fünf Monate geduldiger Vermittlung zwischen dem Rotkönig, dem schrecklichen Fürsten, der Dresediel Lex aus den Händen der Götter gerissen hatte, und Tan Batac, dem Großgrundbesitzer von Huschbank. Fünf Monate, um neue Schutzzauber mittels Kunstwirkerei zu erschaffen, die nach ihrer eigenen, ehrlichen Einschätzung allen anderen, die sie je gesehen hatte, gleichwertig waren.
Manche Kunstwirkenden geben sich damit zufrieden, die Welt widerzuspiegeln.
Elayne hatte eine ganz neue gebaut.
Sie unterzog ihre Schutzzauber denselben Tests wie die der Götter.
Brände erstarben, Seuchen verflogen, Aufstände hielten sich in Grenzen, dämonische Horden zogen sich in die äußeren Höllen zurück.
Und die Stadt - stand.
»Unser Vorschlag wird Huschbank von schlechter Theologie und noch schlechterer Stadtplanung befreien. Wir werden diese Stadt besser machen.«
Sie starrte hinauf in die Zwillingssonnen, die an einem Himmel hingen, der so tiefblau war wie Gemälde auf Porzellan. Sie wartete auf den Urteilsspruch.
Die Zeit verrann, verging langsam. Die kristallenen Türme ihres Triumphes leuchteten.
»Nein«, sagte die Richterin.
Die Welt brach auf, und sie fielen.